Frisch zurück aus der exklusiven Vorpremiere, zu der ich Freikarten gewonnen hatte. Da wurde schweres Geschütz aufgefahren, um der Content Mafia Paranoia gerecht zu werden: Abgabe aller elektronischen Geräte, Metalldetektor, Leibesvisitationen, Überwachung der Vorstellung mit Nachtsichtgeräten... die spinnen doch alle
Aber wo würde so ein Trara, als ob man gerade alle Staatsgeheimnisse verraten bekommen hätte, besser passen, als bei einem Film, wo es um einen Super Duper Mega Secret Service geht, den keiner kennt, der aber alles kann und macht. Und so stolpert ein junger Kerl nach etwas Vorgeschichte Men-in-Black-1-mäßig in ein Bewerbungsverfahren bei den Kingsmen.
Der Trailer sah bedingt spannend aus und ließ eher was jugendgerechtes im Sinne einer leicht erwachseneren Version von Spy Kids vermuten. Aber weit gefehlt. Der Film bietet Agentenaction à la James Bond mit viel Augenzwinkern und einigen wenigen Kampfszenen, die dafür umso grandioser choreographiert und inszeniert sind - das ganze gepaart mit einem Mix aus heroischer Filmmusik und schräger Pop-Musik-Auswahl.
Während das Synchro-Lispeln von Samuel L. Jackson SEHR nervig ist (schon im Trailer), macht Colin Firth seine Sache gewohnt solide. Der Film hat zwar letzlich wenig intelligente Twists oder überraschende Handlungsbögen, ist aber in dem bisschen, was noch bei all dem Recruiting und bisschen Weltherrschaftsgetue an Zeit übrig bleibt bei einem knapp 2 Stunden langen Film, sehr unterhaltsam. Ich habe es jedenfalls nicht geschafft, auf die Uhr zu schauen. Ob er bei einer Zweitsichtung noch soviel Spaß machen würde, weiß ich nicht - bezweifele ich aber. Dennoch: wieder etwas Style, ein paar nette Kämpfe, etwas Blut, etwas Gentleman-Agententum à la Mit Schirm, Charme und Melone und etwas Frischblut ins Genre. Eine Nachfolge darf dann gerne etwas mehr Story versprühen.
Gelunge Comic Adaption.
8/10
Gruß,
Quentin
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