Narcos - Season 1 [Netflix]
Sehr starke Serie über den Aufstieg und Fall von Pablo Escobar. Super besetzt mit interessanten Charakteren und eine Wahnsinns Atmosphäre, diese wird nicht zuletzt dadurch erreicht, dass alle Kolumbianer Spanisch sprechen und alles untertitelt ist. Der Spanische Part macht in den letzten Folgen sicher ca. 70 % aus - aber das hat mir überhaupt nichts ausgemacht - weil es einfach authentisch war.
Hier kann ich ohne Probleme 10/10 Kokafarmen vergeben! Eine Ausnahmeserie!
Ja, da meinte ich so. Wobei die Eckpunkte der Geschichte schon auf wahren Begebenheiten beruht. Man hat halt einiges abgeändert, um es "unterhaltsamer" zu machen.
An jedem verdammten Sonntag (Any Given Sunday)
Oliver Stone drehte 1999 diesen Film über die Europäern eher für Randgruppen interessante Sportart American Football. Mit illustrer Starbesetzung von Al Pacino, Cameron Diaz, Jamie Foxx und Dennis Quaid, sowie in Nebenrollen Aaron Eckhardt, James Woods, LL Cool J tut Stone sein bestes, die harte Realität dieser modernen Gladiatoren und den Pfuhl von Starallüren, Trophy-Wives, Prämien-vor-Gesundheit-Denken und Old School vs. neue Ideen in 155 Minuten zu pressen.
Das ganze ist dann für amerikanische Football-Fans sicher interessant, in diesen Kreisen wird der Film auch hoch gelobt. Wir bekamen allerdings keinen echten Zugang zu Handlung und Charakteren. Am ersten Abend nach 1 Stunde ausgewechselt, ich habe mir später dann den Rest noch angetan. Der Film wandert in die Flohmarkt-Kiste. Ich glaube, Sportfilme sind einfach nicht meins - bzw. sie ähneln sich doch alle irgendwie. Und Al Pacino ist irgendwie immer Al Pacino - ob als Cop, Mafiosi oder hier als Trainer.
4/10 angebrochene Halswirbel
Mad Max: Fury Road
Habe ich mir eigentlich nur angesehen (und auf den HTPC gelegt), um meine Mad Max-Sammlung zu vervollständigen.
Ist nicht so schlecht wie befürchtet, aber auch nicht so gut wie er hätte sein können.
Tom Hardy ist als Max halt kein Ersatz für den jungen Mel Gibson (der übrigens noch nicht einmal den allerkleinsten Cameo-Auftritt hat).
Charlize Theron liefert eine (wie immer) professionelle Darstellung ab, aber man merkt halt schon das sie nicht mit dem Herzen dabei war. Für sie war das vermutlich ein Routinejob, der halt zwischendurch wieder etwas Geld in die Kasse gebracht hat.
Ich weiß nicht, was Rosie Huntington-Whiteley dabei soll, sie ist weder eine auch nur halbwegs akzeptable Schauspielerin noch halb so gut aussehend wie sie glaubt (die anderen vier der fünf "Prinzessinnen" sehen sowieso alle besser aus), aber schauspielerische Fähigkeiten wurden ihr auch kaum abverlangt (wäre wohl auch zwecklos gewesen ).
Kleine Anekdote am Rande: Hugh Keays-Byrne, der in Fury Road den Erzbösewicht Immortan Joe zum Besten gibt, hat 1979 im ersten Teil der alten Trilogie den
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Toecutter gespielt.
Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, die Handlung kann man vernachlässigen (am besten Gehirn abschalten), das ist ein zweistündiges Action- und Stuntspektakel (das allerdings wirklich gut gemacht ist), in dem es fast unablässig und ohne Pause zur Sache geht.
War mir manchmal schon fast zuviel des Guten, ebenso die IMDb-Wertung von 8,30.
Ich vergebe 7,30/10.
Geändert von Grainger (26.09.2015 um 19:23 Uhr)
Expendables 1-3
Da wir Teil 3 noch nicht kannten, haben wir Teil 1 und 2 auch noch vorgeschaltet. Während der erste noch richtig Spaß macht, kommen beim zweiten die Witzeleien der Recken schon bemüht und gekünstelt daher. Dafür gibt's noch ordentliches Geballer.
Teil 3 ist in allen Belangen schlimmer. OK, es knallt und rummst ordentlich auf der Tonspur, aber keinerlei Blutspritzer wegen des angestrebten PG13 (OK, das Blut war bei 1 und 2 auch nur aus dem Computer und sah sch**** aus), die spärlichen Gags zünden nicht, und das neue Team aus jungen Laiendarstellern gibt dem Film endgültig den Rest. Antonio Banderas nervt und Jet Li darf sich für den Endkampf ca. 2 Minuten auf dem Bildschirm zeigen: ein bisschen rumstehen und ein MG im Hubschrauber abfeuern. Nix Martial Arts - aber an 4. Stelle im Abspann. OK, das war im 2. Film auch schon so, wo er nach der Pre-Credit-Sequenz schon seinen Soll für den Film erfüllt hat. Teil 3 ist aber im ganzen eine Mogelpackung, wenn auch eine laute.
Teil 1: 8/10 Vogelbeobachter
Teil 2: 7/10 einsame Wölfe
Teil 3: 5/10 Störsignale
Mad Max - Fury Road (3D)
Wie aus Mad Max auf der Fury Road Mad Maxima wurde.
Der Film ist eine einzige Action-Sequenz, mit ganz wenigen Pausen zum Atem holen. Daß Bild und Ton auf sehr hohem Niveau sind, sollte Konsens sein. Das 3D ist ok, wenn auch nichts besonderes. Bei solchen Filmen sollte sowieso Hirn und Logik ausgeschaltet werden ABER
Mad Max selbst ist völlig überflüssig und nur eine Nebenrolle. die Hauptrolle hat m.E. eindeutig Imperator Furiosa. Ich tendiere sogar zu der Überzeugung, daß das Script bereits ohne Mad Max fertig war und er nachträglich eingebaut wurde, um die Zuschauerzahlen nach oben zu treiben. Und das ist ärgerlich.
6,5 / 10 fehlende Ernährungsprobleme
Zulu (2013)
Südafrika, Polizisten mit Vergangenheit und jede Menge Schießereien
Ersteinmal dachte ich beim Filmtitel, es würde sich um Zulu aus 1964 handeln. Dann las ich was über das heutige Südafrika, ANC, Schatten der Vergangenheit und Forest Whitaker. Das kein eigentlich nichts für mich sein ... Weit gefehlt! Der Film läuft z.Z. auf Sky, ist spannend, jedoch nicht übertrieben originell, dennoch mit guter Story. Herr Whitaker hat abgespeckt und macht seine Sache gut.
Was mir jedoch fehlt, ist die Härte! Das soll FSK 18 sein? Die Getroffenen fallen einfach um und sind tot, soweit es sich um die Bösen handelt. Da wird den Personen für eine Sekunde ein Tuch über den Mund gehalten und sie fallen in Ohnmacht. Da liegt der versiffte Polizist ständig mit einer anderen im Bett, aber mehr als Brust ist nicht, schade . Lediglich beim Ansehen der zusammengefaßten Gewaltszenen, könnte man anderer Meinung sein.
7 / 10 Big Mamas
Pride
Lesben und Schwule für die Bergarbeiter
Der große Bergarbeiterstreik in Großbritannien, der mit der Zerschlagung der britischen Gewerkschaften und dem Sieg des Neoliberalismus endete, wurde hier für mich das erste Mal medial aufbereitet. Ein wunderschöner Film, auch irgendwie im Märchenstil inszeniert. Ein Film der Spaß macht, mit der ersten Riege der britischen Schauspieler.
Ich halte zwar verschwörungstheorisch die tatsächliche Initiierung der Unterstützung der Bergarbeiter durch Homosexuelle für eine PSYOP der Geheimdienste Ihrer Majestät, das tut dem Film aber keinen Abbruch.
8 / 10 vegane Lesben
Der Marsianer
Nach Gravity und Interstellar nun die MacGyver-Variante der Raumfahrt. Das ausgerechnet Ridley Scott mal einen leichten (aber nicht belanglosen) Film dreht hätte ich nicht gedacht. Da schmerzen auch die üblichen Raumfahrt/Nerd-Klischees nicht.
8 / 10 Plastikplanen
Der letzte Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Ich bin selber großer Fan seiner Filme der 70er und 80er (Man denke nur an Serpico! Hundstage! Der Pate! Scarface! Sea of Love!), aber was der Mann seit den 90ern auf die Leinwände zimmert, ist nicht mehr lustig und vor allem auch nicht mehr einprägsam. Dabei wird "Any Given Sunday" noch als eines der Lichtblicke gesehen, doch auch ich konnte keinen Zugang finden. Da gabs doch alles was man kennt: Sportleregos und eine Motivationsrede in der Kabine. Ähnliche Entwicklung wie bei Robert DeNiro, wobei der ein paar Jahre vorher mit "The Fan" zumindest noch einen etwas anderen Sportlerfilm auf die Reihe bekommen hat.
Sportfilme - gleich welche Sportart betreffend - sind irgendwie überhaupt nicht mein Genre.
Ich finde da keinen Zugang, was aber vielleicht auch daran liegt dass mich Sport im Allgemeinen und amerikanische Sportarten im Besonderen nicht die Bohne interessieren.
Boxfilme sind mir ein Graus (sowie der ganze Boxsport) und die Begeisterung für Fußball bleibt mir ebenfalls verschlossen.
Ich glaube, der einzige Sportfilm (im weitesten Sinne) der mir je gefallen hat war Schlappschuß.
Aber jedem das seine, wäre auch langweilig auf der Welt wenn wir alle die gleichen Interessen und Geschmäcker hätten.
Million Dollar Baby fand ich auch gut - schon allein wegen Eastwood.
vorgestern:
Butch Cassidy And The Sundance Kid
Paul Newman und Robert Redford in einem Buddy-Western aus dem Jahr 1969. Mit 4 Oscars gekrönt, unter anderem für den besten Filmsong und die beste Filmmusik. Warum??????
Doch zunächst zur Handlung: Butch Cassidy (Newman) ist ein Bankräuber und überfällt mit seiner Bande (die "Hole In The Wall"-Gang) sonst auch gerne mal 'nen Zug. Bester Kumpel (bis hin zur gemeinsamen Geliebten) ist Sundance Kid (Redford). Als sie einen Union Pacific-Zug einmal zu oft überfallen heften sich hochklassige Kopfgeldjäger an ihre Fersen. Nach tagelanger Flucht schütteln sie die Verfolger zunächst ab, entschließen sich dann jedoch, besser nach Bolivien auszuwandern, wo sie (noch) keiner kennt...
Tja - die Musik ist von Burt Bacharach und der Titelsong ist das allzeits bekannte und beliebte "Raindrops Keep Falling On My Head". Versteht mich nicht falsch, ich mag den Song - doch als Musik in diesem Western geht das eigentlich gar nicht. Mal abgesehen davon, dass der Musik im ganzen Film sowieso nur für ca. 20 Minuten zu hören ist (und dafür dann 'nen Oscar?). Man stelle sich vor: Paul Newman fährt mit der Geliebten 3 Minuten lang auf dem Fahrrad (!) durch die trockene Prärie und dazu läuft "Raindrops...". Das ganze wird dann von einer Zirkusmusik abgelöst, während der Paul Newman ein paar Tricks auf dem Fahrrad vorführt und die Dame sich darüber amüsiert. Während der oben erwähnten 20minütigen Fluchtsequenz gibt's keine Musik, Spannung und Aufregung kommen nur schwach zur Entfaltung. Gegen Ende gibt's nach einem Bankraub noch mal eine Verfolgungsjagd - diesmal mit beschwingter Dubidup-Musik im Stile der Swingle-Singers.
Das Ding war ein Riesen-Erfolg - aber ein Western ist das verdammt noch mal nicht. Die 8.1 bei imdb kann ich mir nicht erklären. Wir bleiben bei Eastwood und Leone-Western. Zur Not noch John Wayne... Okay, im Making-Of wird noch erklärt, was alles neu war (neben der Pop-Musik), z.B. dass die Helden fliehen (das hätte John Wayne nie getan...) und das berühmte Ende (ich will nicht spoilern, aber die Szene wurde sogar bei Dr. House mal parodiert, Season 7).
Fazit: Wir mögen die Old-School-Western (oder die neuen im Tarantino-Style) lieber und distanzieren uns von der imdb-Wertung.
5/10 Klapperschlangen (dabei 1 Punkt Abzug für die Oscar prämierte Musik)
gestern:
2 Guns
Ein erheblich besserer Buddy-Movie mit Mark Wahlberg und Denzel Washington. Auch hier geht's um einen Banküberfall - nur sind statt der erwarteten $3 Millionen Drogengeld über $40 Millionen Dollar in der Beute. Letztlich stellt sich heraus, dass die Bank ein CIA-Cache mit schmutzigem Geld ist und plötzlich sind alle hinter den beiden her. Hinzu kommt, dass die Auftraggeber des Überfalls auch ein unschönes Spiel spielen...
Das war ein erheblich unterhaltsamerer Abend.
8/10 russische Roulettes ins Knie.
24 - Live Another Day
Jack Bauer ist wieder da ... in Großbritannien
Wow, was für ein furioses Comeback, dieser reaktionären US-Serie, die von falscher Moral und Menschenverachtung nur so trieft. Leider konnte Jack seinem Hobby "Foltern für die Freiheit" nur kurz nachgehen. Allerdings lies die Ministaffel ab etwa der Hälfte stark nach und es kamen bei mir Anzeichen von Langeweile auf. Da waren wieder alle Todfeinde Amerikas in einem Plot vereint (wo war allerdings Nordkorea?), Jack folgte erfolgreich den vagesten Hinweisen (die "Illuminaten" ließen grüßen), dennoch war Zeit für üblen Gefühlsschmonz, der mich stellenweise Vorspulen lies. Schade war, dassAber, dennoch passierte in 10 Minuten der Staffel immer noch mehr, als in einem Spielfilm mit Überlänge. Warum müssen gute Actionfilme immer sowie Eingangs beschrieben sein?!
Spoiler: der liebenswürdige und aufopferungsbereite US-Präsident nicht seine Bestimmung erfüllen konnte. Immerhin wußte ich gegen Ende, warum seine Tochter ständig im Weg herumstand.
Die Action und Yvonne Strahovski, die mir schon bei Dexter gehörig auf den Senkel ging, aber immer noch nett anzusehen ist, verleiten mich zu:
6,5 / 10 lächerliche Russenbärte
San Andreas
Für Katastrophenfilm-Verhältnisse wirklich gut gemachtes Popcorn-Kino, dass zu unterhalten weiß.
Die CGI-Effekte sind auch ganz nett.
Selbstverständlich werden alle üblichen Klischees bedient und manche Protagonisten überleben wie Karl Koyote scheinbar alles.
Und natürlich findet Dwayne Johnson in einem riesigen Katastrophengebiet seine Tochter relativ problemlos (wie das in Katastrophenfilmen eben so ist).
Das einzige, was mir sonst noch negativ aufgefallen ist, ist die Besetzung der Rolle von Blake (im Film Dwayne Johnsons Teenager-Tochter) mit Alexandra Daddario.
Eine sicherlich gutaussehende junge Frau, die im Film auch jünger als ihre fast 30 Jahre wirkt. Aber als Teenager geht sie nun beim besten Willen auch nicht mehr durch.
Alles in allem also gut gemachte Unterhaltung ohne viel Anspruch.
Der IMDb-Wertung von 6,20/10 kann ich mich anschließen.
Extreme Rage (Orig: A Man Apart) mit Vin Diesel
DEA-Agent Sean Vetter (Vin Diesel) bringt mit seinem Team nach 7 Jahren Arbeit einen mächtigen Drogenbaron in den Knast. Während noch gefeiert wird macht sich ein neuer Drogenbaron unter dem Namen Diablo breit und überfällt Vetter in seinem Wohnhaus. Weil dabei seine Frau ums Leben kommt macht sich Vetter auf die Suche nach diesem "Diablo".
Leider hat der Film mächtige Logiklöcher in Bezug auf die Identität und Handlungsweise des Diablo. Es rumst zwar auch mal, aber es wird auch in die 08-15-Polizeigeschichten-Grabbelkiste gegriffen. Silikon-Fans kommen in den Nachtclub-Szenen auf ihre Kosten. Ghetto-Kids beim Soundtrack und genre-üblichen Darstellung der Drogenszene auch.
Fazit: Man kann ihn mal gesehen haben, wandert aber in die Flohmarktkiste. Vin Diesel mit 1mm-Haarschnitt (statt 0mm) und Bart ist seltsam, aber egal.
5-6 Schönheitssalons
The Zero Theorem (ein Terry Gilliam Film):
Qohen Leth (Christoph Waltz) ist ein Entitäten-Knacker für die Firma Mancom. Leider hat er auch zahlreiche Phobien und kommt mit dem Leben außerhalb seiner Behausung (eine alte halb zerfallene Kirche) nicht klar. Obwohl er eigentlich nur alleine sein und seine Ruhe haben will, wird er immer wieder mit Menschen konfrontiert. Schließlich darf er sich zu Hause an die Lösung eines Problems machen, an dem alle vor ihm gescheitert sind: den Beweis des Zero-Theorems. Aber auch dort findet er keine Ruhe...
Terry Gilliam entwirft wieder mal eine dystopische Welt, die sich sehen lassen kann. Alleine schon für die Set-Designs und Kameraführung (massenweise Dutch-Angels) lohnt sich der Film. An Brazil und 12 Monkeys kommt dieser Film auch nicht heran, aber er ist vollkommen sehenswert - auch wegen der Schauspielleistung von Waltz & Co. Die Welt, die dort gezeichnet wird macht einen zwar wahnsinnig (bitte, lieber Gott, lass das nicht in den nächsten 50 Jahren wahr werden) und die Story ist wesentlich philosophischer als die von gängigen Hollywood-Produktionen. Die Gilliam-typsiche Detailverliebtheit wird es sicher nötig machen, den Film noch mindestens ein zweites Mal zu sichten.
Ich fand den Film Klasse, Stromii hat Respekt vor den Leistungen, aber so ihre Probleme mit Gilliams Geschichten/Erzählweisen.
Wertung (nur von mir): 8/10 nicht untergehende Sonnen am Strand
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