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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : geplatzter Billigakku - reale Gefahr oder urban legend?



DrunkenSheep
29.03.2011, 13:27
Alohahey,

nachdem die Speicherleistung meines Originalkameraakkus von Canon so langsam seinem Ende zugeht bin ich am Überlegen, was als Ersatz hersoll. Die Originalteile kosten zwar etwas, bei denen kann man sich aber denke ich sicher sein, dass sie nicht platzen. Wie sieht das aber mit Billigakkus aus? Statt 35 Euro für ein Original kann man sich bei Ebay für 2€ inkl Versand einen aus Hongkong bestellen. Das habe ich auch schon bei meiner alten Kamera so gemacht und dort ist es gutgegangen.
Ich frage mich einfach, ob man bei diesen Billigdingern tatsächlich das Risiko mitkauft, dass sie platzen oder sich sehr stark erhitzen können. Ist das technisch möglich oder hat jemand schonmal so eine Erfahrung gemacht? Ein bisschen Kohle zu sparen ist ja zwar nett, aber wenn einem die Kamera dann um die Ohren fliegt, wirds doch teuer :).

fireball
29.03.2011, 13:31
Technisch möglich prinzipiell ja - genauso möglich wie mit Originalakkus.

Im Modellbau schaffen wir mit anderen Kalibern, aber dennoch durchaus Eindrucksvoll, was so ein LiPo kann...


http://www.youtube.com/watch?v=JmwbzlMYYxo&feature=player_embedded

Dabei sollte man allerdings berücksichtigen, dass Akkus in Consumergeräten durchaus andere, stabilere "Verpackungen" haben. Der oben gezeigte Akku ist auf Leichtbau ausgelegt und durchaus übelst malträtiert wurden ;) - allerdings zeigt das Video durchaus die Grundproblemeatik: LiPo-Akkus und Sauerstoff: blöd.


Lange Rede, kurzer Sinn: kauf den Billigakku - evtl. muss mann damit rechnen, dass der etwas "overrated" ist, also nicht ganz die Kapazität eines Originalakkus schafft, aber letztlich unproblematisch. Ich hab selbst in meiner 300D 5 Euro-Akkus...

Yamiro
29.03.2011, 13:41
Es gibt ja immernoch den Zwischenschritt: Markenakkus vom Zubehöranbieter. Mein Canon Akku kostet z.b. 50EUR, der Ansmann 15EUR.

DrunkenSheep
29.03.2011, 18:13
Technisch möglich prinzipiell ja - genauso möglich wie mit Originalakkus.

Aber in irgendwas muss es ja Unterschiede geben, hochwertigere Bauteile beispielsweise. Deswegen würde mich auch das Technische interessieren, wie es zu so einem Platzen kommen kann.



Im Modellbau schaffen wir mit anderen Kalibern, aber dennoch durchaus Eindrucksvoll, was so ein LiPo kann...

Anbohren wollte ich die Dinger eigentlich nicht... :).


der Ansmann 15EUR.
Oh stimmt, die hatte ich verdrängt. Mal schauen, was da so auf dem Markt anzutreffen ist.

fireball
29.03.2011, 18:26
In .de sind die DInger teurer wegen Lagerhaltungskosten, Elektroschrottverordnung etc. - es würde mich nicht wundern, wenn die Ansmann-Teile aus dem selben Werk fallen wie die Canon Originale und die billigen "Chinaböller" ;)

Yamiro
29.03.2011, 19:44
es würde mich nicht wundern, wenn die Ansmann-Teile aus dem selben Werk fallen wie die Canon Originale und die billigen "Chinaböller" ;)
Mich auch nicht. Ich finde es faszinierend, dass man beim Chinamann auf ebay brandneue Akkus zur Wiederbelebung von Uraltnotebooks findet, und das für nen Appel und nen Ei. Ich glaube kaum, dass sich in diesen Preisregionen Piraterie gross lohnt. Aber was isses dann? Kleinserie. Lagerpositionen? Hmmm. Mir ist jedenfalls noch kein Laptop im meinem Lap abgeraucht.

prenz
30.03.2011, 07:02
Deswegen würde mich auch das Technische interessieren, wie es zu so einem Platzen kommen kann.
Es gibt zwar den ein oder anderen Bericht über explodierte Li-Ion-Akkus in Comsumergeräten - das gemeinsame an allen diesen Stories ist aber immer eine vorangegangene mechanische Beschädigung des Akkus. Ich sehe also dieses Risiko bei Originalakkus genauso hoch. Daraus folgt: behandele Deine Akkus gut, dann beißen sie auch nicht zurück! ;-)

Ansonsten: ich benutze praktisch immer "Chinaböller", wenn die Originalakkus schlapp werden. In Laptops und Kameras hatte ich bisher kaum (Kapazitäts-)Unterschiede, aber bei Mobiltelefonen stelle ich oft fest, daß die Chinaböller nicht so lange durchhalten wie die Originale.

ronin
30.03.2011, 08:03
Ich hab für die Canon auch einen Ersatzakku, Hersteller muss ich mal nachgucken. Hatte bei Amazon nur 1/5 des Original-Akkus gekostet und bisher gab es keine Probleme.

Was die verminderte Kapazität angeht: Bei den Preisunterschieden lohnt es sich dennoch auf die billigen Dinger zurück zu greifen. Auch wenn hier dann im Endeffekt wieder der Grundsatz gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal. ;) In Summe dann ja aber immernoch billiger als einmal Original-Akku. :)

Btw ich wäre für ein verschieben des Threads in den Technik/Photobereich, ist ja nicht wirklich Offtopic die Diskussion.

DrunkenSheep
30.03.2011, 09:20
das gemeinsame an allen diesen Stories ist aber immer eine vorangegangene mechanische Beschädigung des Akkus. Ich sehe also dieses Risiko bei Originalakkus genauso hoch.
Die Frage ist ja, ob bei dem Bau von den Billigakkus die Wahrscheinlichkeit einer Selbstbeschädigung eher gegeben ist, beispielsweise weil billige Materialien verbaut wurden oder beim Bau geschlampt wurde. Wobei man ja wie schon geschrieben gar nicht sicher sein kann, ob günstigere Nachbauten nicht sowieso aus derselben Fabrik wie die Originale kommen.

Ich habe noch eine Seite (http://www.elektronikinfo.de/strom/akkus.htm) gefunden, die sich mit Akkus auseinandersetzt. Dort steht unter "Litiumionenakkus" (letzter Absatz):


Ein großer Nachteil von Lithiumionenakkus, der sie schon mehrfach in die Schlagzeilen gebracht hat, ist die Gefahr der Explosion bei Überladung oder bei zu hoher Stromentnahme.

Könnte also sowieso nur etwas beim Laden der Akkus (egal ob Markenware oder nicht) passieren und nicht beim Gebrauch des Gerätes? Das wäre zwar fatal bei Handys oder Laptops, wo der Akku im Gerät selbst geladen wird, aber wenn er "nur" in einem Ladegerät explodieren sollte, würde das den Schaden ja erheblich mindern.



Btw ich wäre für ein verschieben des Threads in den Technik/Photobereich, ist ja nicht wirklich Offtopic die Diskussion.
Es ging mir generell um Nachbau- und Billigakkus, dass ich einen Kameraakku suche ist nur Zufall :).

ronin
30.03.2011, 10:11
Das wäre zwar fatal bei Handys oder Laptops, wo der Akku im Gerät selbst geladen wird, aber wenn er "nur" in einem Ladegerät explodieren sollte, würde das den Schaden ja erheblich mindern.
Ob der Schaden geringer wäre, hängt dann ja davon ab, wie schnell die Feuerwehr vor Ort ist. :rolleyes:

fireball
30.03.2011, 10:32
Ich vote mal ganz einfach für die Billigakkus. ;)

Yamiro
30.03.2011, 11:24
Achso, daher weht der Wind! Billigakkus sichern die Existenz der freiwilligen Feuerwehr :D

BergH
31.03.2011, 16:04
tach auch !

Die Laptop-Akkus die vor einiger Zeit reihenweise hochgingen und für Millionen (Milliarden ?) ausgetauscht werden mussten, waren von einem Markenhersteller. (It's not a trick itsa S... glaub eich .).
Vor Fehlern und übelst unterdimensionierter Ladeelektronik sind also auch Markenhersteller nich gefeit.
Nebenbei sind LiPos extrem zickig, was Ihre anforderung an die Lade elektrik angeht, so daß in den Akkus ja schon Schaltunegn (Chips) sind, die das schlimmste verhindeern sollen.

Was Fireball da postet ist trotzdem möglich, halt wenn man die akkus , oder ihre Elektronik übelst überlastet.

Christian70
31.03.2011, 17:36
Moin.

Schön übersichtlich wird das auf Wiki erklärt:

Lithium (http://de.wikipedia.org/wiki/Lithium)


Elementares (in metallischer Form) Lithium entzündet sich an der Luft im flüssigen Zustand und als Metallstaub bereits bei Normaltemperatur. Aus diesem Grund muss metallisches Lithium auch unter Luftausschluss, meist in Petroleum gelagert werden. Bei höheren Temperaturen ab 190 °C wird bei Kontakt mit Luft sofort überwiegend Lithiumoxid gebildet. In reinem Sauerstoff entzündet sich Lithium ab etwa 100 °C. In einer reinen Stickstoffatmosphäre reagiert Lithium erst bei höheren Temperaturen zu Lithiumnitrid. Beim Kontakt mit sauerstoff- oder halogenhaltigen Substanzen kann Lithium explosionsartig reagieren.

Elementares Lithium verursacht wie alle Alkalimetalle bei Hautkontakt Schäden durch Verbrennungen oder alkalischen Verätzungen, weil es mit Wasser unter starker Wärmeabgabe Lithiumhydroxid bildet; dafür genügt schon die Hautfeuchtigkeit.

Lithium-Ionen-Akkumulator (http://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator)


Bei einem Überladungsversuch wird der Akku durch seine Überwachungselektronik von den äußeren Kontakten getrennt, bis die zu hohe Spannung nicht mehr anliegt. Danach kann er meist ohne Probleme wieder verwendet werden. Nicht alle auf dem Markt erhältlichen Akkus enthalten eine solche Überwachungselektronik! Bei Überladung eines Li-Ion-Akkus lagert sich metallisches Lithium an der Anode ab. Das Kathodenmaterial wird zum oxidierenden Element und verliert seine Stabilität. Dadurch heizt sich der Akku auf und kann sogar in Brand geraten.

Das erklärt zwar das wie und warum, hilft aber nicht bei der Entscheidung, ob Billig- oder Markenakku :(

CU

EiGuscheMa
31.03.2011, 18:43
Ich habe für meine Canon HF100 auch einen "Billigakku" gekauft.

Werde ich aber nicht wieder tun denn die Kapazitätsanzeige funktioniert nicht ( immmer rotes Ausrufezeichen bei der Akkuanzeige). Ist wohl "normal" und stand auch so im Beipackzettel.

Nun sind Camcorder-Akkus aber auch keine Artikel die man täglich kauft. Einige große Sony habe ich noch aus Zeiten meines VX2000 :)

ImpBiscuit
01.04.2011, 00:18
Bei meiner letzten Casio hat der original Akku kürzer gehalten als der Nachbau. Ich glaube, ich kaufe mir noch einen Nachbau, die hat bessere Bilder gemacht als der Nachfolger.