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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ersteindruck :: The Fighter



Quentin
28.03.2011, 22:54
Heute gab's gleich doppelt-geballte Oscar-Kost - "The Fighter", der immerhin beide Nebenrollen-Oscars abgeräumt hat.

Worum geht's?
Eigentlich um die Karriere von Mark Wahlberg als Boxer. Und sein völlig abgefucktes Umfeld. Das Ganze dann erschütternderweise auch noch als "basierend auf wahren Begebenheiten".

Christian Bale und Mark Wahlberg spielen 2 etwas ungleiche Brüder. Doch eines verbindet sie: Christian hat früher geboxt, hatte einen großen Fight in seinem Leben, mit dem er in seinem Vorörtchen zu Berühmtheit kam - bis er sozial komplett abstürzte. Nun ist Mark dran, arbeitet sich in seiner Karriere hoch. Sein Bruder trainiert ihn und berät ihn - und die Mutter macht die Managerin. Irgendwie hängt die ganze Familie mit drin, und die könnte abgefuckter nicht sein. Und Mark kommt nicht von der Stelle...

Ein recht heftiger Eindruck um einen Boxer in seinem heroischen Sport, wie er erdrückender nicht sein könnte. Ob das die sozialen Missstände sind, sein Beziehungsprobleme oder der Kampf Karriere gegen Familie.
Dadurch, dass der Film für den Hauptdarsteller soviele Hochs und Tiefs hat, beginnt er sich dann auch etwas zu ziehen. Pure Unterhaltung ist er freilich nicht. Eigentlich zeigt das schon, dass sowohl Christian Bale als auch Melissa Leo den Oscar abgeräumt haben - für den man ja mittlerweile schon fast traditionell ein Psychowrack perfekt mimen und völlig kaputt aussehen muss ;).
Schauspielerisch muss man Christian Bale hier hervorheben - den von Drogen zerfressenen Bruder, der seine beste Zeit hinter sich hat und sich eigentlich nur an seinen Bruder klammert, um selbst eine Perspektive für sein Dasein zu sehen, ist wirklich oscar-würdig. Melissa Leo hat ihre Rolle sehr ordentlich gespielt - aber ob es für einen Oscar langt, wie eine Furie über die Leinwand zu huschen und alles anzukläffen, das lass ich mal dahingestellt. Mark Wahlberg rennt wie immer mit dem ihm eigenen einen verkniffenen Gesichtsausdruck durch die Gegend und der Rest ist weitestgehend eher unbekannt.

Ich fand den Film sehenswert - aber man darf weder einen Sportfilm erwarten noch ein sehr tiefgreifendes Drama. Treffender wäre eine Mischung aus Beidem. Kein Unterhaltungs- oder Feel-Good-Movie.

7.5/10

Gruß,
Quentin