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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Artikel: Remember Me



SaintHuck
15.03.2011, 08:38
B003KHG5J0
Regie: Allen Coulter
Mit Robert Pattinson,Emilie de Ravin, Pierce Brosnan

IMDB (http://www.imdb.de/title/tt1403981/)



http://www.youtube.com/watch?v=EboN0w8l3Fk


Tyler Hawkins (Robert Pattinson), treibt sich ziellos an der Uni herum, ohne wirklich zu studieren. Er lebt mit seinem Kumpel in einem heruntergekommenen Apartment. Seine Familie ist gespalten. Auf der einen Seite seine Mutter, die mit seiner 11-Jährigen Schwester Caroline und einem anderen Mann zusammen lebt. Auf der anderen Seite sein Vater Charles (Pierce Brosnan), ein erfolgreicher Geschäftsmann. Caroline ist dennoch das einzige wenn auch oft lose Bindeglied zwischen allen. Tyler fühlt sich verantwortlich für seine künstlerisch hoch begabte aber introvertierte Schwester, wo doch ihr Vater zwar die Ausbildung Carolines bezahlt, sich aber ansonsten nicht für sie zu interessieren scheint. Tyler ist aufsässig und rebelliert heftig gegen seinen Vater, vor allen Dingen wenn er der Auffassung ist Caroline würde geschadet. Hilfe von ihm lehnt er in jeder Beziehung ab. Was diese Familie entzweit hat wird zu diesem Zeitpunkt nur angedeutet, es muss aber sehr schwerwiegend gewesen sein.
Als Tyler eines Abends mit seinem Kumpel unterwegs ist beobachten sie, wie 2 Männer grundlos zusammen geschlagen werden. Tyler voller Frust und Wut explodiert regelrecht im Angesicht dieser Ungerechtigkeit und wirft sich dazwischen. Als die dazugekommene Polizei seiner Version der Story nicht glaubt, wird er aggressiv, woraufhin er von Sgt. Craig misshandelt und eingesperrt wird. Einige Zeit später – Tyler wurde von Anwälten seines Vaters aus dem Knast geholt – erkennt er in der Uni eine Kommilitonin als die Tochter Sgt. Neils. Er beschließt sich an dem Cop zu rächen indem er Ally (Emilie de Ravin – Claire aus Lost) anbaggert. Ally’s Familie leidet ebenfalls an einem schweren Trauma: Ihre Mutter wurde in Ihrem Beisein ermordet als sie 11 war. Ihr Vater leidet seit dem unter Schuldgefühlen und will seine Tochter durch verstärkte Kontrolle beschützen. Ihr gegenüber kann sich Tyler öffnen. Wir erfahren, daß er einen Bruder hatte, der sich mit 22 das Leben genommen hatte, wofür Tyler seinem Vater die Schuld gibt. Durch ihre Erfahrungen finden Tyler und Ally zusammen. Durch sie scheint er sich zu stabilisieren und sogar eine Verbindung zu seinem Vater aufbauen zu können.

Die größte Überraschung in „Remember Me“ ist ganz klar Robert Pattinson. Wer ihn bisher nur als den süßen Glitzervampir aus „Twilight“ kennt, dem wird hier ein junger, ambitionierter Schauspieler vorgestellt, der in seiner Rolle als Rebell With Cause manchmal die Intensität eines James Dean erreicht. Sein Spiel ist ausdrucksvoll, facettenreich aber immer wohl dosiert. Ganz anders als in der Twilight Reihe, wo er nur sein Gesicht in die Kamera halten muss. Er ragt aus der Cast heraus, was eine besondere Leistung ist, denn auch Emilie de Ravin, Pierce Brosnan und auch Ruby Jerins als Caroline leisten hervorragende Arbeit.

Regisseur Allen Coulter, bisher eher für Serien tätig (u.a Sex & The City, Rome, Sopranos) lässt seinen Film recht düster und dunkel beginnen. Die Beziehungen scheinen zerrüttet und die Akteure deprimiert und nihilistisch. Geschickt, gibt er erst nach und nach preis, was seine Figuren bedrückt geschickt lässt er im richtigen Moment das Pflänzchen Hoffnung aufkeimen. Durch geschickte Kameraeinstellungen und Auswahl seiner Panoramen versucht er seine Absichten über das Ende des Filmes nur anzudeuten, was ihm auch teilweise gelingt. Teilweise weil mir recht schnell klar war, dass der Film in den Anschlägen von 911 endet, meiner EBH dies bis zum Ende jedoch nicht bewusst war. Auch das Ende ist hervorragend inszeniert. Bilder von den Anschlägen und den Folgen werden vermieden – sind doch eh Teil unseres kollektiven Gedächtnisses. Statt dessen konzentriert sich Coulter auf die Reaktionen seiner handelnden Figuren.

Sehenswertes Drama mit eine hervorragenden Cast.

9/10



Das Bild der Blu ray ist wegen einger unschärfen nicht besonders herausragend.
6/10