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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vinyl - Was ist (wirklich) drauf und was nicht - Ein (Selbst-)Test



MOS2000
24.02.2014, 22:28
Diane,

ich soll doch keine ellenlangen Texte zu Themen verfassen, die eigentlich keinen mehr interessieren, weil im Netz sowieso schon alles voll damit ist.
Diane... das ist mir wurst.

Ich muss einfach, schließlich ist das "Content", und der kann unserem heimeligen Board nicht so arg schaden. Vielleicht nutzt er sogar anderen Usern, oder, im Idealfall bringt er ein paar hierher.

In diesem Thread geht es unter anderem um:

Vinyl, Plattenspieler, Tonabnehmer, Dynamik, Kratzer, Plattenwäsche, Kabel, Aufnahmen, Musik, 16 Bit, 24 Bit, 44.1 KHz, 96 KHz, Schliff, Anti Skating, Headroom, Tonarm, Auflage, Auflagekraft, Plattenklemme, 33 Umdrehungen, 45 Umdrehungen, farbiges Vinyl, DA-Wandliúng, AD-Wandlung, Hörschwelle, Rauschen, 0dB, 12dB, Flankensteilheit, Hochpass Filter, Tiefpass Filter, DAT, Audio-CD Format, Kopfhörer, Boxen, Impedanz, Widerstand, Signalübertragung, Original, Kopie, Download, Klang, Ton, Sinus, Mikrofon, Recorder, Hörschwelle, Schmerzgrenze, nass abspielen, Isopropylalkohol, Spüli, Spektraldarstellung, Frequenzanalyse, Wellenformdarstellung, Cover, Innenhülle und Katzen.
Hunde kommen nicht vor.

Wer meint das interessiert ihn...Bitte mit dem nächsten Post weitermachen.
Wer meint das braucht ihn nicht mehr interessieren...bitte hier: >> KLICK (http://www.heimkinotreff.com) << weitermachen.
Wer meint er kann was beitragen...der möge dies tun. Auch Fragen sind jederzeit willkommen.

Dies ist _nicht_ der Ort an dem man rausfinden wird was "besser" ist.
Dies ist _nicht_ Bielefeld.
Ich habe heute leider kein Foto für Dich...moment...doch...Fotos gibt es...jedenfalls alle möglichen Bilder.
Das ganze wird ein wenig dauern.

Viel Spaß beim lesen und mitmachen.

Liebe Grüße
MOS2000

MOS2000
24.02.2014, 22:39
Bringen wir zunächst mal das mit der Katze hinter uns:


https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_00.jpg


So. Das wär geschafft.

Jetzt zu wichtigerem...

Liebe Grüße
MOS2000

MOS2000
24.02.2014, 22:47
Wollte ich doch mal wissen, ob die verschiedenen Einstellmöglichkeiten meines Plattenspielers irgendwelche merklichen Auswirkungen auf den "Klang" haben - und dann wurde noch ein wenig mehr daraus.

Also ein "Test" - naja, was man eben so machen kann @home ohne gross Messinstrumente ausser dem Computer. Mein Equipment ist kein "High-End", aber durchaus anhörbar; sollte es zu Änderungen kommen die sich anfühlen "als hätte ich eine neue Anlage" oder "die riesig sind", dann sollte man das schon hören können. Ferner habe ich mich selbst zur "Ehrlichkeit" dabei verpflichtet...meine Ohren sind sicher nicht mehr die Besten, denn ich habe mich mein ganzes Leben mit reichlich Lärm umgeben und auch nie einen Gehörschutz bei Konzerten verwendet - ich bin also wahrscheinlich ein "Holzohr". Meine Einstellung zu HIFI-Equipment ist nicht eindeutig - mal bin ich bereit Geld auszugeben, mal nicht. Manchmal meine ich einen "Nutzen" zu hören, manchmal nicht. Meine Vernunft sagt mir, dass eine CD das in allen technischen Belangen überlegene Medium ist, und ich höre das auch wenn ich ehrlich bin, was ich ja sein will. Trotzdem "klingt" eine Platte auch schön...so schön, dass ich im täglichen Gebrauch eigentlich nichts vermisse und hin und wieder auch richtig begeistert bin was von den schwarzen Scheiben noch so runterkommt.
Ich kaufe "neue" Musik momentan ausschließlich auf Platten, denn dank eines kleinen Trends gibt es wieder jede Menge guter Scheiben zum Neuerwerb, und der Gebrauchtmarkt ist ja ohnehin nie gestorben.

Testaufbau / Technik-Overkill
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> Plattenauflage: Filz (dünn), unter Slipmat (passend zum Abnehmer) unter Acrylteller (im Test dann auch die Original-Matte nochmal getestet)
> Plattenspieler: Technics 1210 MKII (alles noch Original) mit Ortofon S-120 (Serato DJ-System) in:
> Phono-Pre: Thorens MM-005, von da in:
> Preamp/KHV: Lehmann Linear > von da direkt analog mit:
> Kabel: Stereo Miniklinke auf 2 mal Klinke Mono (Cordial CFY, 90cm *) in:
> Recorder: Tascam DR-60D (höchstmögliche Auflösung für Test = WAV mit 24Bit/96KHz)

* Zum Kabel, Wayne's interessiert: Das ist ein 6,80 EUR Kabel, also fern aller High-End-Kabelage. Irgendwie will ich das hier alles möglichst vollständig darlegen, und die "Kabelklang-Diskussion" ist eine extrem erbittert geführte. Ist aber nicht Gegenstand dieser Betrachtungen. Das Kabel tut was es soll. Punktum. Eventuell, wenn noch Zeit und Luft vorhanden ist, experimentiere ich auch damit noch einmal.


Variiert wurden folgende Parameter
-----------------------
> Platte: Ungewaschen und gewaschen
> Tonarm-Höhe
> Auflagegewicht
> Anti-Skating
> Auflagentausch

MOS2000
24.02.2014, 23:17
Quellmaterial
-----------------------
Ich wollte sichergehen, dass ich eine Quelle benutze die möglichst frei von Produktionsfehlern ist und die auch Dynamik bietet. Dabei nicht zu lang ist und vorne und hinten deutlich Platz hat um speziell die Störgeräusche einer gesonderten Analyse unterziehen zu können.

In der Plattensammlung wurde ich fündig bei:


Album: The Dillards - Mountain Rock (1979)
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_01.jpg



Seite B, Track 3: Never See My Home Again (Länge: 2:08)
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_03.jpg


Um es etwas direkter zu sagen: Das Stück kennt keine Sau...ich auch nicht, und daher gehe ich auch völlig unvorbelastet da ran.
Infos zu dieser Schallplatte findet Ihr z.B. auch hier: >> KLICK (http://www.discogs.com/Dillards-Mountain-Rock/release/1694049) <<

Dabei handelt es sich um eine "Audiophile" Aufnahme welche ich mir mal 1993 gekauft habe - einmal anhörte und (musikalisch) doof fand - danach nie wieder angehört habe. Die Platte stand also nun seit ~20 Jahren in Ihrer Hülle im Plattenregal, wurde nie benutzt oder gewaschen und ist 5 mal in der Zeit mit mir umgezogen. Heute hat sich mein Geschmack etwas erweitert und differenziert, ich kann mir das durchaus anhören wie ich festgestellt habe - Meine Lieblingsmusik wird es trotzdem nicht werden. Ist aber jetzt total wumpe.

Die Platte ist im "Direct To Disc"-Verfahren aufgenommen - Infos dazu gibt es hier: >> KLICK (http://en.wikipedia.org/wiki/Direct_to_disc_recording) <<

Dabei wird "Live" auf den Lacquer-Master aufgenommen, alle Musiker müssen zusammen spielen, es gibt keine Overdubs oder Neuversuche (außer natürlich mit einem neuen Master :D). Die Aufnahme ist also "Analog im wahrsten Sinne des Wortes", und, wenn man schon eine philosophische Betrachtung dazu macht, sie stellt ein "Original" dar.

Diese Aufnahmen bieten oft eine recht hohe Dynamik, denn Nebengeräusche (z.B. Atmen, Pedalknarzen oder mechanische Geräusche aller Art) werden gnadenlos mit Aufgenommen und sind damit Bestandteil der originären Darbietung. Wenn es um Schallplatten geht kann man sich dem Begriff "Original" nicht weiter näheren, denn die Kopien auf Vinyl sind tatsächlich "Kinder" dieses "originalen" Lacquer-Masters. Die Platte sagt über sich selbst auf der Cover-Rückseite:


https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_02.jpg



Des weiteren scheint die Platte, rein handwerklich, sehr gut hergestellt. Ich habe darauf nur minimalste Tonarmbewegungen feststellen können, Kratzer hat es (optisch sichtbar) keine.

Der aufgenommene Track befindet sich ziemlich genau in der Mitte von Seite B (ein bisschen mehr aussen als innen), ich wollte die Effekte möglichst bei einer neutralen Situation für den Arm untersuchen. Also nicht bei Track 1, dieser "klingt" am besten, weil die technischen Probleme der LP bei den Rillendurchläufen ganz außen am wenigsten zu Tage treten. Aber auch nicht ganz innen, weil hier jede Platte ihre liebe Not hat noch alles richtig zu machen.
Den Herstellungsprozess einer Schallplatte beschreibt ein Hersteller am besten, bei diesem Link bleiben kaum Fragen zu den "Problemchen" offen:
http://www.recordtech.com/prodsounds.htm

Die Justage eines Arm <> Abnehmer-Systems auf eine Platte ist stets ein Prozess mit vielen Kompromissen, da dieses System gar nicht für alle Situationen auf der Platte gleich gut justiert werden kann (Tangential-Systeme eliminieren einen großen Teil der Nachteile). Die "falschen" Milimeter-Bruchteile müssen zwangsläufig in Kauf genommen werden, aber auf der "Plattenmitte" herrscht dann quasi so eine Art "Gleichstand in alle Richtungen". So zumindest die Annahme (von mir). Auch mussten es natürlich 33 Umdrehungen sein, denn bei 45 Touren geht es klanglich bei der Platte ein gutes Stück vorwärts. Allerdings gibt es auch schon wieder Unterschiede wenn eine Platte nur ein klein wenig dicker ist, was durchaus mal 1 oder 2 mm mehr sein kann.

Insgesamt habe ich den Titel neun mal aufgenommen. In Zahlen: 9.
Und ich muss sagen er "klingt" über Kopfhörer (u.a. Beyerdynamic DT770, 600Ohm) wirklich ganz ausgezeichnet - Ohne dass ich jetzt bei der Aufnahme direkt schon riesige Unterschiede gemerkt hätte. Ich habe allerdings auch mit der Lautstärke gespielt und damit das direkte Ergebnis erstmal weniger nachvollziehbar gestaltet.

nixe
24.02.2014, 23:26
Ähm, ich bin ja nicht sooo audiophil, aber der erste Parameter - ungewaschen und gewaschen - taet' mich sehr interessieren, ich habe gerade ein paar "Erbstuecke" frisch reinbekommen und bin mir unschlueesig, ob ich mich ans Waschen machen soll ... oder ob ich' s bleiben lassen kann :unschuldig:

MOS2000
24.02.2014, 23:51
Geht morgen weiter...

Ich kann aber schon sagen: Waschen ist die Nonplusultra-Basis-Kur für jede Platte.
Leider gibt es dafür rund 200 Methoden und 6.842 Meinungen zu jeder Methode warum genau diese total falsch ist. :D
Auf YouTube kannst Du Dir jede Form der Plattenwäsche en detail anschauen.

Ich selbst gehöre zur "Spüli-Microfaser-Ziegenhaar-AQDest-Handwäsche-Fraktion" und mache immer ordentlich sauerei, die Ergebnisse sind aber teilweise wirklich spektakulär...Beim Beispiel nicht so wahnsinnig - so viel vorweg - aber dennoch immer deutlich als Verbesserung wahrnehmbar.

Gartek ist "Absaug-Maschinen-Besitzer" und kann sich beim Waschen schön zurücklehnen.

Maschine mit Absaugung hat den größten anerkannten konsens-Faktor, aber gute Waschmaschinen beginnen bei ~500 EUR aufwärts.

Wenn Du allerdings optisch schon sehr viele Kratzer und/oder Beschädigungen sehen kannst, dann bringt das Waschen auch nicht mehr viel...diese Platten sind dann "verloren", eigenen sich vielleicht noch um sie mal in einer sentimentalen Stunde zu hören.

Mal auflegen und schauen ob die Platten auch keine "Delle" irgendwo haben (Höhenschlag z.B.) ist auch ein "Basischeck" - wenn der Tonarm wild "tanzt", dann ist es auch fast vergebliche Liebesmühe.

Liebe Grüße
MOS2000

BergH
25.02.2014, 18:26
tach auch !

Du solltest Dir unbedingt Gartekts Waschmaschine anschauen und vor allem die Ergebnisse hören.
Selbst ich war platt.
Eine Platte die eigentlich knacksen müsste hörte sich (fast) an wie frisch aus dem Laden.

(ieser Scheiss Editor immt einem jeden Spaß an diesem Frm!!)

MOS2000
25.02.2014, 19:37
Meine Ausgangssituation
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Ich sichere schon viele Jahre lang immer wieder Platten in digitaler Form auf HDD, einfach weil mir das Spaß macht und weil ich die Songs auch gerne im Auto hören will, eben mobil damit sein möchte. Anfang der 90er - ich war 23 - wurde ein großer Schritt in Richtung HIFI gemacht - neue Boxen, und eben 2 Technics 1210 MKII, die mich heute noch begleiten, auch wenn nur noch einer wirklich in Benutzung ist. Diesem habe ich vor gar nicht allzu langer Zeit ein neues System gegönnt, das oben erwähnte Ortofon S-120, die Nadel hat jetzt geschätzte ~200-250 Betriebsstunden hinter sich, da sollte noch nicht viel kaputt sein.

Da das System direkt an den Arm-Anschluss kommt muss hier nichts eingestellt werden, keine Headshell-Kabeleien müssen gefrickelt werden, der ganze Kopf ist ein Teil und sollte, mit der Erfahrung von Ortofon speziell in der Kombination mit Technics-Decks, einen problemlosen Betrieb gewährleisten. Sicher - der absolute Vinyl-Junkie kann sich natürlich mit einem DJ-System nicht unbedingt anfreunden und wird einen wertigen Abnehmer mit speziellem Schliff verbauen, aber den habe ich nun mal (noch) nicht. Sollten sich mit meinem System schon "spektakuläre" Unterschiede ergeben, dann bin ich umso gespannter wie dies mit einem noch hochwertigeren System wird, denn momentan macht mir Vinyl wieder so viel Spaß, dass ich plane den Turnatble einer Generalüberholung zu unterziehen, in dem Zuge wird es dann auch einen Abtaster geben welcher dann audiophilen Ansprüchen genügt, ebenso wie einen anderen Phono-Pre, aber das ist Zukunftsmusik.

Zur Sache mit den Auflagen:
Also meine Kombination, welche ich oben beschrieben habe, ist eigentlich nur eine optische Wunschkombi, rein praktisch habe ich keinen Nutzen davon denke ich; manche würden sicher den Acrly-Teller weglassen, da er eine harte Oberfläche hat und damit Staubpartikel und kleinste Teilchen der Platte gefährlich werden können. Ich diszipliniere mich eben einfach den Teller immer sauber zu halten. Er hat eine Vertiefung wo sich das Label befindet und die Scheiben liegen damit sehr plan und "satt" auf. Im Netz werden Auflagen immer wieder Eigenschaften zugeschrieben die Klangbeeinflussend sein sollen - ich konnte dies bisher noch nie (akustisch) feststellen, habe es aber auch noch nie "nachgeprüft" - daher ist das eine Premiere für mich, ich bin gespannt. Die Slipmat mit den S-120-Logo soll eben möglichst sauber und "unbenutzt" bleiben ;) Ich lege ja nur noch für mich daheim auf. Meine Kombination aus Filz, Slipmat und Acrylteller baut nicht ganz genauso hoch wie die Original Gummi-Auflage, welche ich natürlich auch noch besitze. Ein Plattengewicht / eine Klemme verwende ich nicht.

Die restlichen Einstellungen des Spielers habe ich über die Zeit festgelegt. Als der neue Abnehmer da war habe ich schon einmal Testaufnahmen gemacht und die dabei "vielversprechendste" Variante dann als Standard übernommen. Mit dem Klang bin ich immer zufrieden gewesen, manche Aufnahmen sind eben besser, andere schlechter, da kann die Einstellung des Plattenspielers nichts für. Die Justage lief dann auf folgende Start-Parameter für den Test hinaus:

> Plattenauflage: Wie oben beschrieben, Sandwich aus drei Materialien - Filz, Slipmat, Acryl
> Tonarmhöhe: 1 (so parallel wie möglich zur Plattenebene - nur optisch eingestellt)
> Auflagegewicht: ~1,85 (beim 1. Test führte eine geringere Auflagekraft zu mehr Pegel von der Platte)
> Anti-Skate: ~0,3 (Bei diesem Parameter habe ich nie wirklich eine Tendenz zum "besseren" raushören können - hier gab es Überraschungen ;)
> Am Abnehmer kann ich nichts einstellen, da ein Element ohne justierbare Teile

Das System steht in einem Schrank (ohne Haube) und ist nur so ungefähr ausgelevelt, wieviel "Fehler" ich dabei reinbekomme kann ich nur schwer sagen, aber wieder: rein akustisch hatte ich nie wirkliche "Schockerlebnisse" zum Besseren oder Schlechteren. Wenn, dann waren es zu 99% die Aufnahmen welche zweifelhafte Qualität hatten. Das Recording lief per Kopfhörer, störende Mikrofonie-Effekte kann ich so ausschließen. Allerdings fing bei Aufnahme 06 und 07 der Nachbar an was zu hämmern, ich bin gespannt ob das auf den Aufnahmen gelandet ist :)

MOS2000
25.02.2014, 19:47
BergH
Glaub mir, ich kenne die Plattenwaschmaschinen und wasche aus voller Überzeugung und mit Inbrunst von Hand :)
Die Ergebnisse sind nach meinen Erfahrungen absolut identisch und kein System ist "besser".
Beides ist schlecht, wenn man es nicht richtig macht.
Beides ist spektakulär wenn man sich ein wenig Mühe gibt.

Vielleicht mache ich dazu mal nen Exkurs, aber ich finde die YT-Videos zu dem Thema immer selbst so lächerlich, dass ich mich dafür eigentlich nicht prostituieren will. :D

Liebe Grüße
MOS2000

MOS2000
25.02.2014, 19:50
Das Musikstück
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Ich werde das Stück an verschiedenen Stellen gezielt untersuchen (vor allem: Pegel-, Frequenz- und Spektralanalyse), und daher will ich kurz beschreiben wie es aufgebaut ist - bzw. "was ich höre". Der Aufbau läßt sich grob beschreiben, wobei ich das nicht als musiktheoretische Betrachtung verstanden haben will :) Ich weiß auch nicht genau ob ich die Instrumente korrekt identifiziere:

Start / Thema / 1. Strophe / Refrain / Solo Gitarre / 2. Strophe / Refrain / Solo Banjo & Mandoline / 3. Strophe / Refrain / Schluss

Beim Start kann man sehr schön leiseste Geräusche hören, wie die Musiker sich fertig machen und einmal kurz das Instrument berühren.
Beim Solo der akustischen Gitarre kommen die meisten "Bassanteile" dazu, dies wird daher dort betrachtet.
Beim Solo von Banjo & Mandoline werde ich hohe Frequenzen untersuchen.




Die Varianten
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Der Tascam wurde einmal "eingepegelt", so wie ich das "optimal" einstellen würde, wenn ich den Track einzeln, alleine aufnehmen würde. Eben so dass die "Vorsicht"-LED einmal aufleuchtet, da bleibt aber noch Headroom. Danach wurde an den Einstellungen des Recorders für alle 9 Aufnahmen _nichts mehr verstellt_. Sollte es bei einer Einstellung nun "mehr Pegel" geben, so sollte noch genug Headroom bleiben um keine Übersteuerung zu erzeugen. Auch im digitalen Zeitalter ist das Problem immer noch, am Recorder die richtige Einstellung zu finden. Da hat sich seit Tape-Deck nichts dran geändert. :D Allerdings ist die Aufnahme als solches heute um ein vielfaches besser als damals.

Diese 9 Varianten wurden aufgenommen:

01.wav (Beim 1. mal habe ich die Länge der Einlaufrille nicht richtig eingeschätzt und leider das "Platz nehmen und Stuhlknarzen" verpasst. Siehe dazu "Bearbeitung")
> Platte ungewaschen, so wie sie im Regal stand, nur mal mit Bürste & Tuch drüber; "groben" Schmutz entfernt
> Tonarmhöhe: 1
> Auflagegewicht: 1,85
> Anti-Skate: 0,3
-----------------------
02.wav
> Platte gewaschen (bei allen folgenden dann...)
> Tonarmhöhe: 1
> Auflagegewicht: 1,85
> Anti-Skate: 0,3
-----------------------
03.wav
> Tonarmhöhe: 2
> Auflagegewicht: 1,85
> Anti-Skate: 0,3
-----------------------
04.wav
> Tonarmhöhe: 2
> Auflagegewicht: 2,25
> Anti-Skate: 0,3
-----------------------
05.wav
> Tonarmhöhe: 2
> Auflagegewicht: 2,25
> Anti-Skate: 2
-----------------------
06.wav
> Tonarmhöhe: 3
> Auflagegewicht: 1,5
> Anti-Skate: 2
-----------------------
07.wav
> Tonarmhöhe: 3
> Auflagegewicht: 3
> Anti-Skate: 3
-----------------------
08.wav
> Tonarmhöhe: 6 (maximale Höhe gewählt)
> Auflagegewicht: 2
> Anti-Skate: 1,5
-----------------------
09.wav (hätte man besser direkt nach 02.wav gemacht; ich kann nicht zu 100% garantieren dass die Einstellungen identisch sind.)
> Tonarmhöhe: 2
> Auflagegewicht: 1,85
> Anti-Skate: 0,3
> Originale Gummi-Matte als Auflage verwendet

MOS2000
25.02.2014, 20:06
Was und wie wurde bearbeitet?
-----------------------
Da Windows-Systeme bei Audio-Editoren (fast) alle intern mit "32 Bit Float" arbeiten wurde eine entsprechende Umrechnung vorgenommen.
Alle 24 Bit-Aufnahmen wurden einmal geöffnet und als "32 Bit Float" Datei abgespeichert. Dies erhöht aber nur die Bit-Anzahl, in puncto Auflösung bringt es der Aufnahme natürlich keine Vorteile mehr, aber auch keine Nachteile. Die Audio-Editoren nutzen die zusätzlichen Bits nur für die "Rechenaufgaben rund um das File".

Alle Aufnahmen wurden auf eine absolut identische Länge (= Samplezahl) gebracht:
Laufzeit: 2:21.916
> 01.wav (108.992.116 KB)
> 02.wav (108.992.116 KB)
> 03.wav (108.992.116 KB)
> 04.wav (108.992.116 KB)
> 05.wav (108.992.116 KB)
> 06.wav (108.992.116 KB)
> 07.wav (108.992.116 KB)
> 08.wav (108.992.116 KB)
> 09.wav (108.992.116 KB)



Das mündet dann in einer echten "Kick-Ass"-Datenrate für einen Track - Foobar zeigt es so an:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_04.jpg


*mehr power har har*
Da kann so manche DVD Abstinken...und hier handelt es sich nur um 2 Spuren Audio. Man generiert damit allerdings auch Files von bizarrer Größe. 108 MB für 2 Minuten Audio...ja...das ist...im Vergleich zu HD-Videodaten immer noch lachhaft. ;)

Bei Aufnahme 01 muss der Start der Aufnahme 02 herhalten, weil ich bei 01 nicht genug Vorlauf gewählt habe - von Aufnahme 01 zu 02 gibt es keine technische Änderung bis auf die Tatsache dass die Platte sorgfältig von Hand gewaschen wurde. Verbesserte / verringerte Störgeräusche kann ich also dort nur beim Schluss des Stückes betrachten.

Keine weitere Bearbeitung - das garantiere ich!
_kein_ Entrauschen, _kein_ Entknacksen, _kein Entrumpeln_, _keine_ Dynamikkompression. Kein Gar nichts!

Man soll einfach möglichst identische Zeitfenster miteinander vergleichen können.

Als Software stehen hier das selige "Cool Edit Pro 2.0" (CEP) und "Audacity" (AUDY) zur Verfügung - Beide bieten für die Betrachtung identische Leistung und können mit 24 Bit Files umgehen (und rechnen unter Windows in 32 Bit Float). Ich arbeite immer noch gerne mit CEP, ganz einfach weil ich das quasi "blind" bedienen kann - daher werden viele Screens daraus entnommen sein. Die Spektralanalyse ist bei AUDY mächtiger.

MOS2000
25.02.2014, 20:23
Check 001 - 01.wav vs. 02.wav - Ungewaschen gegen gewaschen
-----------------------
Betrachten wir zunächst die erste gegen die zweite Aufnahme.
Bei 01 ist, wie gesagt, der Start von Aufnahme 02 eingesetzt um auf eine identische Länge zu kommen.
Einzige Änderung von 01 zu 02...die Platte wurde gewaschen. Dazu ist noch zu sagen, dass die Platte schon bei der ersten Aufnahme recht sauber klang. Sie ist ja kaum gespielt worden. Inwieweit aber Störgeräusche, welche man eigentlich für Kratzer hält, tatsächlich verschwinden ist mitunter beeindruckend.

Überraschenderweise erscheint der Gesamtpegel der "dreckigen Platte" ein wenig höher, was wohl bedeutet, dass "Dreck" mehr "Energie" ins Signal bringt :D

> Maximale Peak Amplitude in 01.wav: -1.91 dB
> Maximale Peak Amplitude in 02.wav: -2.01 dB

Sicher sind das aber nur die "schlechten Energien". Hier 2 Momentaufnahmen vom Ende des Stückes (Bildwechsel alle 2 Sekunden):


Rechter Kanal:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_anim_01.gif



Linker Kanal:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_anim_02.gif


Das hat also schon mal richtig was gebracht!

MOS2000
25.02.2014, 23:22
Hat sich spektral etwas geändert durch die Wäsche?
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Um dies zu betrachten untersuche ich bei 01.wav und 02.wav die spekrtralen Anteile in AUDY.
So sieht das Bild aus wenn ich die gesamte Aufnahme 02.wav in ein Bild mit 1000 Pixeln breite "presse" - Da sieht man schon ganz interessante Sachen, nämlich Bereiche wo sich die Energien "zusammenballen"...dies sind dann auch später die Stellen an denen es interessant wird (werden könnte).

Spektrum 02.wav- gesamt:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_anim_03_spek.gif


Dies sind dann auch tatsächlich die beiden Stellen an denen das Banjo spielt, einmal bei der Vorstellung des Themas und einmal wenn es seinen eigenes Solo bekommt.

Jetzt versuche ich darzustellen, inwieweit sich das Spektrum von 01.wav zu 02.wav geändert hat - zunächst mal unkommentiert und als einfaches GIF, welches zwischen 01 und 02 wechselt...

Spektrum - Ausschnitt
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_anim_04_spek_01_02.gif


Jetzt muss man mit der Interpretation vorsichtig sein!
Optisch ändert sich erst mal "ziemlich viel" - das aber eigentlich nur in Bereichen, welche weit ausserhalb des menschlichen Hörens liegen. Allerdings gibt es auch Teile die nahezu völlig konstant bleiben - hauptsächlich unter 20KHz, also im Hörbereich.
Die Stellen, welche u.a. _vielleicht_ interessant sein könnten habe ich mal mit Pfeilchen gekennzeichnet.

Morgen geht es weiter...

Liebe Grüße
MOS2000

BergH
26.02.2014, 14:52
@BergH (http://www.heimkinotreff.com/member.php?u=18)
Glaub mir, ich kenne die Plattenwaschmaschinen und wasche aus voller Überzeugung und mit Inbrunst von Hand :)
Die Ergebnisse sind nach meinen Erfahrungen absolut identisch und kein System ist "besser".
Beides ist schlecht, wenn man es nicht richtig macht.
Beides ist spektakulär wenn man sich ein wenig Mühe gibt.

Vielleicht mache ich dazu mal nen Exkurs, aber ich finde die YT-Videos zu dem Thema immer selbst so lächerlich, dass ich mich dafür eigentlich nicht prostituieren will. :D

Liebe Grüße
MOS2000


Bitte Bitte bitte.
Ich würde das zwar nur für 2-3 Platten machen, aber wenn dann richtig.
Wobei meine Erfahrungen mit Vinyl durch die CD gebremst wurden.

Die Remasterten Sachen hören sich oft besser an, als das Original.
Bei Tales of Mistery kann man streiten ob 70 er Fassung und 80 er Remastered / remix besser sind.
technisch besser sind sie imho auf jeden Fall.
Aber Vinyl hat schon seinen Reiz auch heute noch im Zeitalter von Digital.

ich fühle da mit Joe walsh bei "analog man".

MOS2000
26.02.2014, 20:25
Immer noch 01.wav vs. 02.wav -
Hat sich spektral etwas geändert durch die Wäsche? - Part II
-----------------------
Interessant ist noch eine Betrachtung der "ruhigen" Teile. Also dort wo nicht so viel los ist.
Wie man im GIF zum Spektrum sehen kann sind die Teile mit hohem Energiegehalt (je heller desto Energiereicher) fast völlig bewegungslos, was bedeutet dass bei den beiden Aufnahmen das grundsätzliche Signal (die "Musik als Solche") auch grundsätzlich genauso drauf sein sollte. Was stark variiert ist das Muster im "Hintergrund", die blauen, scheinbar unsortierten Anteile. Diese wechseln sowohl unter der Hörschwelle als auch über der Hörschwelle recht deutlich von einer Aufnahme zur anderen.

Hier jetzt ein Spektrogramm vom letzten Anschlag im Track...hintenraus folgt fast nur noch Rauschen, und dieses Rauschen müssen wir gesondert untersuchen. Dazu später mehr.



Spektrum - Ausschnitt - Ende des Tracks - wieder nur rechter Kanal
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_anim_05_spek_01_02.gif
Die hopsende Linie ist bloss der Wiedergabecursor in den beiden Fenstern :)


Wieder stelle ich mir die Frage: Was sehe ich eigentlich?
Man sieht erst mal wieder recht deutlich, dass die Knackser deutlich verringert wurden, aber noch nicht ganz weg sind. Dies kann ich auch deutlich hören wenn ich mich ein bisschen anstrenge. Der Anteil mit energiearmen Schallanteilen "fluktuiert" wieder sehr deutlich und scheint bei der 02.wav ein wenig "zufälliger verteilt" - Das Grund-Spektrum bleibt wieder völlig unbeeindruckt.

OK...also mal schnell allen Selbstbetrug außen vorgelassen...es hat sich was geändert von 01 zu 02, aber ich kann noch nicht sagen was. Wahrscheinlich sind die Rauschanteile bei jeder Aufnahme anders verteilt, weil durch den analogen Abtastvorgang keine Aufnahme der anderen entspricht, egal wie oft ich das wiederhole. Die etwas homogenere Verteilung beim 2. Durchgang könnte man interpretieren als "das Hintergundsignal ist ein wenig sauberer im Gesamtsignal verteilt" - was allerdings keineswegs bvedeutet das es weniger oder leiser zu hören wäre. Energetisch, spektral sind bei beiden Aufnahmen diese Anteile vorhanden.

Dann noch recht wichtig: Oben ist eine lineare Darstellung des Spektrums, eine Logarihtmische entspricht aber dem Hörempfinden besser, aber sie zeigt grafisch kaum noch etwas vom gesamtspektrum über 20.000 Hz (was ja aber eigentlich viel realistischer ist). Als Beispiel - so sieht das gleiche Spektrum aus in der logarithmischen Ansicht:



Spektrum - Ende 02.wav - logarithmische Darstellung
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_06.jpg


Hier sieht man allerdings _viel_ besser in welchem Frequenzbereich sich wirklich was tut - ein weisser Punkt (= richtig viel Energie und daher vielleicht hörbar) ist mit viel gutem Willen gerade bei ~7000 Hz noch erkennbar. Gut 80% des wirklich energiereichen Spektrums liegen unter 1000 Hz


Ganz kurzer Exkurs dazu: Das Ohr reagiert auf Frequenzen nicht vollig linear, verschiedene Frequenzen werden unterschiedlich laut wahrgenommen. Wen das interessiert kann mal googeln nach "Kurven gleicher Lautstärke" - und sollte eine Grafik erhalten die diesen hier verdächtig ähnlich sieht: >> KLICK (https://www.google.de/search?q=kurven+gleicher+lautst%C3%A4rke&client=firefox-a&hs=tS6&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=DkAOU4nVH5T04QSZroDoDQ&ved=0CC8QsAQ&biw=1262&bih=1403) <<

Diese Dinger heißen auch "Fletcher Munson Kurven" und beschreiben die Frequenzwahrnehmung bei unterschiedlichen Lautstärken - erst bei _sehr_ hoher Lautstärke linearisieren sich diese Kurven. Wenn man diese Dinger liest, dann ergibt sich, dass unser Ohr im Bereich von ~700 Hz bis ~5000 Hz am Empfindlichsten reagiert (das sind wirklich nur grobe Nährungswerte...). Ähnlich wie unser "Farbsehen" hängt dies mit unserer Evolution zusammen und ist eine Gegebenheit die für bestimmt 99,9% aller Menschen gilt. "Musikalisches Empfinden / musikalisches Genie" hat damit aber nichts direkt zu tun - Auch ein Mozart oder Beethoven haben wahrscheinlich nicht "biologisch besser" gehört, aber Sie konnten "ganz anders wahrnehmen". In dem was sie hörten wie ein Buch lesen, wie ein Mathematiker die Musik "vor sich sehen".

Um dies abzuschließen...hier noch ein Bild identisch zum vorigen, animierten Gif, bloss diesmal mit der logarithmischen Darstellung von 01 und 02 im Wechsel:



Spektrum - Ausschnitt - Ende des Tracks - wieder nur rechter Kanal
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_anim_06_spek_01_02.gif
Die hopsende Linie ist bloss der Wiedergabecursor in den beiden Fenstern :)


Und hier wirds schon recht interessant:
Man sieht jetzt, dass es neben den Fluktuationen im "rauschigen" auch unterhalb von ~40Hz spektrale unterschiede gibt. Wenn ich einen direkten Zusammenhang bilden _muss_, dann würde ich sagen das sind eben wieder die Knackser und Dreck in der Rille die sich im Signal als niederffrequente Störungen recht deutlich niederschlagen können. Eine _reelle_ Information ob es wirklich "besser" ist fehlt auch hier, aber die Vermutung dass das Waschen auch spektral Vorteile ergibt bekommt eine zusätzliche Bestätigung.

Letztes Bild dazu - ein Differenzbild von 01 zu 02 (und dies dann invertiert um es auf Weiß abzubilden...) - Alles was _nicht_ weiß ist, das unterscheidet sich in den beiden Files - ist ja doch so einiges. Vielleicht bringt eine Frequenzanalyse hier noch mehr Klarheit. Diese kommt im nächsten Schritt.



Spektrum - invertiertes Differenzbild von 01 und 02
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_07.jpg

MOS2000
26.02.2014, 21:26
Maximalpegel
-----------------------
Bevor wir zur Frequenzanalyse kommen noch schnell ein handfestes, populistisches Ergebnis - Bei welcher Aufnahme ist der höchste Aufnahmepegel zu verzeichnen? Hier alle Maximalen Peak-Werte in der Übersicht:

> Maximale Peak Amplitude in 01.wav: -1.91 dB
> Maximale Peak Amplitude in 02.wav: -2.01 dB
> Maximale Peak Amplitude in 03.wav: -2.01 dB
> Maximale Peak Amplitude in 04.wav: -1.83 dB
> Maximale Peak Amplitude in 05.wav: -1.86 dB
> Maximale Peak Amplitude in 06.wav: -2.15 dB
> Maximale Peak Amplitude in 07.wav: -1.55 dB
> Maximale Peak Amplitude in 08.wav: -1.91 dB
> Maximale Peak Amplitude in 09.wav: -1.98 dB

"The winner is"...07.wav - hier kommt der "meiste Saft" raus.

Zur Erinnerung:
07.wav
> Tonarmhöhe: 3
> Auflagegewicht: 3
> Anti-Skate: 3

Die leiseste Stelle ist beim Start, da berührt ein Musiker seine Gitarre und man hört einen Stuhl knarzen. Das liegt (mit der Obergrenze) so ungefähr bei -36 dB > Damit hätten wir eine (Nutzsignal-)Dynamik von ~40 dB innerhalb des Tracks (ein klein wenig mehr - Im Rauschen selbst kann man ja auch noch was hören und auf dem PC das Rauschen später effektiv absenken). Das ist - dynamisch gesehen - jenseits von aller modernen Pop-Musik. :D
Der (gut hörbare) Noise-Floor liegt so ungefähr bei -43 dB. Hier ein Bild dazu bei dem die Darstellung auf der vertikalen Achse stark gespreizt wurde um den dB-Wert auch ablesen zu können.

Noise Floor hinter dem Track (müsste von 02.wav sein...)
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_05.jpg


Das sind alles Werte, wie sie von einer Schallplatte in guter Qualität erwartet werden können (Zur Erinnerung - Mitte der Platte).
Mit einem besseren Abnehmer und einer noch wertigeren Platte, hergestellt nach neuesten Erkenntnissen, besten Maschinen und auf der Aussenrille schafft man es also tatsächlich eine (Real-)Dynamik von ~50-55 dB darzustellen.

Problem für alle Hersteller: Es gibt gar nicht mehr so viele Presswerke, um Schallplatten in riesigen Mengen in "bester Qualität" herstellen zu können. Im Netz häufen sich recht viele Aussagen zu schlampig produzierten Neu-Veröffentlichungen die erst mal eine Wäsche brauchen bevor man sie überhaupt geniessen kann.

Die 24 Bit bei der Aufnahme sind aber eigentlich "too much", denn die theoretischen 144 dB Dynamik (pro 1 Bit bekommt man +6 dB Dynamikreserve) brauche ich schlicht & einfach nicht. Natürlich ist eine (rechnerische) 6-7 Bit Aufnahme zu wenig (hat andere Gründe...), rein theoretisch sollte man aber mit (nicht gebräuchlichen) 10-12 Bit hinkommen, ohne dass man unter optimal-Bedingungen eine frappierende Verschlechterung hören sollte. 16 Bit CD-Qualität reichen dann in jedem Fall völlig aus. Die rechnerisch möglichen 96 dB Dynamik sind mehr als doppelt so viel wie für die Darstellung des Stückes benötigt wird. Hier ist nur eine hohe Auflösung verwendet worden um die Ergebnisse wenigstens so genau wie möglich berechnen / sehen zu können.

Anyway...ich halte fest: Eine Erhöhung von Auflagekraft, Tonarmhöhe und Anti-Skate Wert auf 3 sorgt für 0,46 dB mehr Spitzenpegel (02.wav vs. 07.wav). Inwieweit sich das raushören läßt - streitbare Frage. Wie oben gezeigt (Kurven gleicher Lautstärke) ist es bei bestimmten Frequenzen vielleicht hörbar, bei anderen nicht. Im Netz behaupten jedenfalls jede Menge Menschen sie könnten Pegeldifferenzen < 1 dB sicher hören, ich bejahe dies bei Kopfhörer-Reproduktion und passender Frequenz, aber eigentlich kaum bei Reproduktion mit Boxen in einem Raum - 1 dB vielleicht gerade noch mit viel Training, 0.4 oder 0.3 sicher nicht mehr. Aber erstmal ist es ein nicht wegzudiskutierender, messbarer Vorteil der Einstellungen bei 07.wav. Und damit ist auch bewiesen, dass die Einstellungen Einfluss haben und man nicht nur zum Spaß an den Parametern dreht.

Aber Achtung: Das alles gilt natürlich nur für _meinen Plattenspieler_ mit _genau diesem Arm_ und _genau diesem System_!!!
Aus dem Ergebnis kann ich _nicht_ ableiten: Stell Deinen Tonarm höher > Dann klingts besser!
1. Ist ein höherer Pegel auch noch kein automatischer Garant für verbesserten Klang und 2. reagieren die Plattenspieler der Welt darauf sicher sehr unterschiedlich; bei den vielen Konstruktionen die es für Tonarme, Headshells und Abnehmer gibt...da kann man mein Ergebnis natürlich nicht direkt übertragen. Ich gehe darauf irgendwann in einem Fazit bestimmt nochmal näher ein.

BergH
27.02.2014, 09:03
tach auch !

Sehr interessant. Ich weiß , daß man das hören kann,
aber es ist auch objektiv messbar!

Wie man eine Schallplatte wäscht würde ich trotzdem gerne wissen.
Ein Link würde reichen.

MOS2000
27.02.2014, 09:57
Hier wird die "beliebte" Cheap Thrill Methode beschrieben, inkl. Video, bei dem ich einpennen könnte so langweilig ist das :)
http://www.vinyl-lebt.de/html/die_waschseiten.html

Hier gehts es mit Spüli und Konsorten zur Sache:
http://www.helpster.de/schallplatten-reinigen-wie-geht-es-am-besten_23042

Und wenn Du mal in YT suchst, dann findest Du noch 200 andere, die meinen sie haben den heiligen Gral entdeckt, wenn sie sich dabei filmen wie sie eine PVC Platte mit ner Rille in Wasser legen und abrubbeln :)

Effektiver Suchbegriff in YT:

how to wash records

Ich mag vor allem die Sache mit dem Holzkleber - sehr praktikabel das :)

Liebe Grüße
MOS2000

Gartek
27.02.2014, 13:54
Aus dem Ergebnis kann ich _nicht_ ableiten: Stell Deinen Tonarm höher > Dann klingts besser!
1. Ist ein höherer Pegel auch noch kein automatischer Garant für verbesserten Klang Das muss ich mal sowas von unterschreiben!! :)

BTW: Sehr lesenswertes Projekt. :)

BergH
27.02.2014, 18:38
tach auch !

Ich habe ja keine Ahnung allerdings halte ich Spüli für extrem ungeeignet.
Die meisten enthalten eine Wachs , dass das Wasser von den Tellern ablaufen und trocknen lassen soll.
Was dieses Wachs mit den Platten macht
Keine Ahnung ; flutsch die Nadel dann reibungsloser ?

MOS2000
28.02.2014, 09:06
Mit so einer Feststellung bist Du mittendrin im "Plattenwaschkrieg" - Die einen glauben Ihr Zaubermittelchen sei das beste - die anderen ihres. Irgendeine obskure Begründung hat jeder. Wenn ich die alle auf wissenschaftliche Haltbarkeit überprüfen will, dann bin ich bis Sylvester 2036 beschäftigt, ganz abgesehen davon dass bis dahin neue Theorien hinzugekommen sind.

Dass Wasser gut abläuft ist dem Reinigungsprozess zuträglich...die Inhaltsstoffe sind es nach Meinung mancher nicht - wieder Andere glauben in alkoholischen Zusätzen der professionellen Reinigungsmittel den Teufel erkennen zu können, und wieder andere glauben, dass Sie die Rückstände von Kalkmolekülen aus normalem Leitungswasser wahnehmen können.

Manche flippen aus, wenn sie sehen wie jemand die Platte mit "ganz rauhem Küchenpapier" reinigt - manch professioneller Plattenladen zeigt dass er die Tatscher von Kunden seit Jahr und Tag mit einem milden Glasreiniger und Papier entfernt - was wiederum Andere total auf die Palme bringt wie die sich sowas erlauben können.

Es ist wohl eine Kombi aus einem Netzmittel, den richtigen Tensiden und vor allem ein Lösen der Adhäsion von Teilchen die in der Rille "klemmen" - wobei durchaus unterschiedliche Ansichten bestehen wie "tief und fein" so eine Rille ist - und vor allem die Frage ob eine Microfaser es schafft "in der Rille zu reinigen" oder den "Dreck da drin nur fester reinreibt".
Da punkten die "Absaugmaschinen", da sie eine effektive Kraftwirkung entgegen der Adhädsion ausüben und daher den Dreck gut wegbekommen. Allerdings sind die Einwirkzeiten bei den Maschinen recht kurz, und da punkten die Verfahren mit manueller Tätigkeit.

Bau Dir einfach Deine eigene Theorie und verbreite sie im Netz...Du wirst Anhänger finden, versprochen! :)

Liebe Grüße
MOS2000

BergH
03.03.2014, 12:10
tach auch !

Nee lass mal stecken. Das mit dem Wachs stimmt aber seit Jahrzehnten.
Wenn es nicht schadet ist es ja gut. Vielleicht schmiert es sogar die Nadel?


Ansonsten wollen wir doch mal auf dem Teppich bleiben.
Was wollen wir loswerden?
Staub(Dreck) und organisches Fett (vonne Finger)

Also Alkohol löst Fett, Netzmittel verringern die Oberflächenspannung von wasser (damit es in die Rille kommt)
und den rest spült man mit Agitation auis der Rille.
Sollte da etwas festklemmen (Glaube ich) , dann macht man es mit Gewalt (Microfasertuch etc.) nur schlimmer.
Wir reden hier von Kunststoff und keinem Werkzeugstahl, oder Glas.

Also mildes reininigen, wenig rubbeln sollte in jeder Version die Platte sauberer machen.
Und ein bischen Antistatik-Mittelchen verhindert schneller wieder zu-Stauben.

@Gartek (http://www.heimkinotreff.com/member.php?u=31)
Was ist in deiner Maschine an Waschmitteln?

Allohol, Wasser und ein bischen Spüli ?

Gartek
03.03.2014, 14:10
@Gartek (http://www.heimkinotreff.com/member.php?u=31)
Was ist in deiner Maschine an Waschmitteln?

Allohol, Wasser und ein bischen Spüli ? Keine Ahnung. Benutze das Zeug vom Hersteller. Nennt sich X2000 (für die normale Bürste) bzw. VI3C (für die Rundbürste). Das erste hat einen höheren Netzmittelanteil, verteilt sich somit besser auf der Platte, schäumt aber auch mehr, was nicht gut für das Waschen mit der Rundbürste ist. Das zweite ist daher für die Rundbürste gedacht.

Es gibt jetzt seit kurzem wohl ein Mittelding (X-Tech 3950), das für beide gut sein soll. Aber ich hab noch genug Vorräte... ;)

MOS2000
06.03.2014, 23:31
Frequenzmessung I
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So, genug über das Hygienepotential vom Fußbodenbelag gefachsimpelt... :D
Es geht wieder an die Fakten.

Ich stelle mal wieder eine Grafik vorne an die ich gar nicht groß kommentiere sondern erst mal beschreibe was man eigentlich sieht.
Es handelt sich um eine animierte Gif, welche alle 9 Aufnahmen hintereinander an der identischen Stelle zeigt (wieder der letzte Akkord). Es sind einige wichtige Kennlinien eingtragen, damit man ungefähr bewerten kann was man so sieht.

Man sieht ferner beide Kanäle, die Blaue Fläche im Vordergrund ist "Links" und die rote im Hintergrund ist "Rechts".



Letzter Akkord bei allen Aufnahmen in der Frequenzanalyse:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61174818/tp_anim_07_freq_all.gif


Jetzt so ein wenig heruminterpretiert - muss nicht korrekt sein:
Wie man sieht bewegt sich erst mal nicht wirklich sehr viel. Die grundlegende Kennlinie bleibt recht konstant. Dies spricht dafür, dass zumindest keine der Einstellungen dafür sorgt, dass das Signal Frequenzmäßig stark verzerrt wird, oder - respektive - dass durch eine falsche Einstellung des Spielers alles gleich total "grauslich" klingen wird. Die Frequenzen sind sind bei allen Einstellungen mehr oder weniger vorhanden.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass man im Bereich von 10.000 Hz schon an der -60dB Grenze rumschrammt (bezogen auf eine Skala die bis zu -126 dB herabreicht...), also Frequenzamplituden welche dann eigentlich schon im Rillenrauschen absaufen. Hier sieht man aber zumindest einen recht interessanten "Hüpfer". Die Aufnahme 06 scheint an dieser Grenze und auch im tieferen Frequenzbereich einen _sichtbar_ höheren Pegel bei den einzelnen Frequenzen abzuliefern (wir reden hier von einer 1 bis 2 dB "Beule", also eigentlich nichts was man mit Bezug auf das Ohr als so richtig "unterscheidbar" bezeichnet > Aber dran denken: Wenn es im empfindlichsten Bereich des Ohres liegt kann es durchaus wahrnehmbar sein). Das Bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Platte das optimale "Rentnergerät" ist, da im Alter die Hörschwellen sowieso nach unten hin absaufen. Habe ich also eine Reproduktion bei der so ungefähr maximal 10.000 Hz rauskommen, dann entspricht dies meinem Hörvermögen im Alter gerade gut - ich verpasse also nichts wenn ich Platten höre. :D

Zur Erinnerung an Eure Biologie: Man hört eigentlich nur in der ersten Lebensdekade richtig gut - danach sinkt pro Dekade das Hörvermögen im Durchschnitt um 1000 Hz. Bedeutet im Lebensabschnitt von so 70-80 Jahren kann man froh sein wenn über 10.000 Hz noch gehört werden. Das macht aber eigentlich nichts, da das Spektrum der Musik wie wir oben gesehen haben ja sowieso nur bis ~7000 Hz richtig saftige Pegel liefert, danach ist auf der Platte nicht mehr viel los. Aber auch _das_ ist nicht schlimm, da nur wenige Instrumente in der Lage sind signifikant höhere Töne auszugeben.
Wenn man das 2:1 Verhältnis bei einer Oktave betrachtet, dann fehlt von 10.000 zu 20.000 Hz also nur die obere Oktave. Damit kann man prima leben und es verschlechtert auch in keinster Weise die normale Sprachverständlichkeit.

Exkurs
Tonumfang von Instrumenten (sicherlich Fehlerbehaftet, aber es geht um Verhältnisse, nicht um absolute Wahrheiten):

Ein großer Flügel schafft einen Tonumfang von
A2 = 110 Hz bis c5 = 4186,01 Hz
(Sonder-Modelle mit Tasten bis hinab zu D0 oder C0 mal aussen vor gelassen...)
Allerdings produziert er ein Obertonspektrum, welches in den Bereich über 16.000 Hz reichen kann. Ob dies dann hörbar oder wenigstens "empfindbar ist" ist ein Streitpunkt in der Theorie.

Eine Piccolo-Flöte ist das "fiepsigste" Instrument das zur Verfügung steht, bleibt aber auch unter 5.000 Hz.

Das einzige Instrument das signifikant in alle Richtungen extreme erzeugen kann ist die Orgel.
Orgeln sind eigentlich nur begrenzt durch Ihre Bauweise. Das kann bis hinab zu ca. 16 Hz gehen...das bekommt Ihr aber nicht mehr in Eurem Wohnzimmer installiert. :) Nach Oben geht es bis zu 10 Oktaven hinauf, was dann grob bei ~16.400 Hz landen würde. Orgeln in diesen extremen Ausprägungen sind aber selten. Typischerweise hat eine Orgel einen Umfang von C bis g3 (65,4064 Hz bis 3135,96 Hz wenn ich es richtig ablese...)

Das Sirren einer Stechmücke liegt so bei ~550 bis 600 Hz und wird von vielen schon als sehr "hoher Ton" beschrieben.

Was Ihr wirklich überdenken müsst ist Eure Vorstellung von "Höhen", deren Vorhandensein in Eurer Musik und der tatsächlichen Hörbarkeit dieser Töne bei geringsten Pegeln (so sie doch vorhanden sind). Auf der Platte sind sie jedenfalls mit ziemlicher Sicherheit _nicht_. Denn sie waren auch schon auf der Aufnahme aus den 60ern mit ziemlicher Sicherheit _nicht_ :)

Zurück zu den Frequenzen. Aufnahme 06 hat hier also einen "Vorteil", indem sie die hörbaren Frequenzen etwas weiter weg vom Rauschsumpf bringt.

Hier nochmal die Werte der direkt angrenzenden Aufnahmen:

05.wav
> Tonarmhöhe: 2
> Auflagegewicht: 2,25
> Anti-Skate: 2
-----------------------
06.wav
> Tonarmhöhe: 3
> Auflagegewicht: 1,5
> Anti-Skate: 2
-----------------------
07.wav
> Tonarmhöhe: 3
> Auflagegewicht: 3
> Anti-Skate: 3

Der Tonarm ging also höher, allerdings wurde das Auflagegewicht reduziert (!). Interessant (für mich).
Ich versuche das noch weiter aufzudröseln bei weiteren Betrachtungen.
Für heute muss es erst mal wieder gut sein.

Danke fürs weiter mitlesen.
Liebe Grüße
MOS2000

MOS2000
06.03.2014, 23:40
Sorry...ich habe das/die GIF nicht auf Schleife gestellt... :/
Muss ich morgen versuchen das zu fixen.

Liebe Grüße
MOS2000

MOS2000
11.03.2014, 20:13
So...Grafik ist gefixt...und läuft jetzt "rund"...

fireball
12.03.2014, 09:45
Alles ziemlich spannend muss ich sagen - für genauere Betrachtungen wird es glaube ich recht interessant sich darin einzudenken, wie sich die Mechanischen komponenten denn physikalisch verhalten - weshalb Du ja vollkommen zu Recht den ganzen Kram auf diese spezifische Dir vorliegende Konfiguration eingeschränkt hast. Dabei könnte (!) unter Umständen aber natürlich auch interessant sein, wie weit die Produktion der Platten darauf einen Einfluss hat... Ich könnte mir vorstellen, dass Rillentiefen durchaus zu der ganzen Thematik beitragen können.

Weiterhin noch eine Anmerkung - auch wenn ich mir bewusst bin, den ganzen Aufwand dann ad Absurdum zu führen: Wie siehts mit Messfehlern der einzelnen Durchläufe aus? Um das zu minimieren könnte man jeweils 3 Aufnahmen machen und diese mitteln...

MOS2000
12.03.2014, 12:47
fireball
Messfehler kann ich natürlich nicht ausschließen. Drei mal aufnehmen und mitteln... Neeeeee :)
Irgendwann ist dann auch der Song auf der Platte mal runtergenudelt und es wird dann ohnehin nur noch schlechter.

Es geht eher um Grundsätzliches - und ich denke da kann man schon so einges ablesen.
Die Tiefe der Rille sollte fast vernachlässigbar sein, allerdings hat der Nadelschliff nach gängiger Meinung einen größeren Anteil am Klangbild als vermutet. Die Nadel folgt ja den Einkerbungen und Auskerbungen in den Schultern der Schnittrille und taucht nie ganz in die Rille ein - ein Schliff, welcher zu den Kanten hin "schärfer" ist könnte tendenziell auch die Rundungen im Schnitt auch sauberer auslesen (und evtl. feinere Abstufungen noch auslesen). Vielleicht machen wir dazu noch mal ne kleine Mathe-Runde, mit Durchmesser Nadel, maximal abtastbarer Frequenz usw...sobald man nämlich nüchtern rechnet sieht man, dass es eben doch nur recht simples mechanisches Gerubbel ist - eigentlich ein Wunder dass es überhaupt so gut klingt wie es das tut.

Ich selbst kann nur mein System ins Rennen schicken, was von "High-End" weit weit entfernt ist, zumal es eigentlich eine DJ-Nadel ist.
Alternativ hätte ich noch mein altes System, was aber auch eine DJ-Nadel ist (Pickering DJ-150). Da steckt wenig Aussagekraft drin denke ich.

Ich will aber auf absehbare Zeit ein wenig aufrüsten und werde dann noch einmal in einen merklich wertigeren Abtaster investieren...dann könnte man hierauf nochmal zurückkommen und schauen ob sich was getan hat. Also auch hörbar, denn, das ist schon mal eine Grundfeststellung - Zwischen meinen Test-Aufnahmen höre ich keinen "Himmelweiten" Unterschied. Wenn überhaupt, dann sind es Nuancen, die das Ohr aber schlecht "erinnern" kann. Mein Eindruck ist eher dass man sich in noch viel stärkerem Maße selbst betrügt als man gedacht hat. Das ist keine Wertung in "Gut" oder "Schlecht", lediglich in "funktioniert" -

Liebe Grüße
MOS2000

fireball
12.03.2014, 15:17
Ja ich sagte ja schon, das kann natürlich den Aufwand ziemlich nach oben treiben. Ich sehe da halt, was die "Verlässlichkeit" der Daten angeht, auch einen Haufen möglicher Einflüsse... das kann schon damit anfangen, dass draußen ein Auto vorbeifährt ;)