PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ersteindruck :: Im August: Osage County



Quentin
23.02.2014, 23:02
Was ein Titel - und was ein Film. Schon wieder ein zweistündiges Drama.

Meryl Streep und Julia Roberts portraitieren an der Seite von ein paar anderen bekannten Gesichtern wie Abigail Breslin, Benedict Cumberbatch, Juliette Lewis, Ewan McGregor oder Chris Cooper eine gewaltig kaputte Familie. Die Dialoge sind intelligent und die Charaktere grandios geschauspielert.

Meryl Streep als schwer tablettenabhängiges und kettenrauchendes Ungeheuer, dessen Ehemann das Zeitliche gesegnet hat und die anstehende Beerdigung eine Familienzusammenführung der etwas anderen Art heraufbeschwört.

Ein heftiger Film - es wird kein Blatt vor dem Mund genommen und auf die Kacke gehauen, dass es weh tut. Eine so kaputte Familie mit Kellern voller Leichen kann man sich kaum vorstellen, außer nachmittags bei RTL. So genial das portraitiert ist und Meryl Streep gewohnt virtuos alles an die Wand schauspielert, so langatmig wirken die 122 Minuten. Der Film ist gut, keine Frage, und bringt mal wieder Charakterkino auf die Leinwand. Dennoch ist, allen tollen Dialogen zum Trotz, das Dreckige-Wäsche-Waschen im Familienkreis nicht dauerhaft unterhaltend.

Kann natürlich auch daran gelegen haben, dass ich, vor allem nach Robocop, nicht wirklich auf Familiendrama eingestellt war. Insofern tat ich mich damit auch reichlich schwer. Der Film ist sehenswert, andererseits nicht zwangsweise etwas, was man im Kino sehen muss. Dementsprechend wurde der Film wohl auch positioniert, denn einen Trailer dazu hab ich zumindest im Kino noch nicht gesehen, trotz 2 Oscarnominierungen für die 2 wichtigsten weiblichen Rollen.

Ich geb dem Film noch 6.5/10, auch wenn das den Film doch arg herabwürdigt - aber ich bin nicht so sehr für Familiendramen zu haben :)

EDIT:
Sneakbewertung:
30% sehr gut
40% gut
16% geht so
14% schlecht

Gruß,
Quentin