Quentin
26.12.2013, 17:45
Ein Ben Stiller Film - mit Ben Stiller. Und auch noch ein ernsthafter Film. Über das Träumen, über das Leben. Über das Kämpfen für seine Träume. Funktioniert sowas?
Die Literaturvorlage ist zumindest sehr berühmt (wenngleich auch nicht hier). "The Secret Life of Walter Mitty" (wie der Film auch im Original heißt) ist eine Art Pflichtlektüre in der Schule, das "Sich-Ergeben in Tagträumen", wie es dem Hauptcharakter geht, hat sogar als Begriff "mittyesque" den Einzug in die englische Sprache erhalten: http://en.wiktionary.org/wiki/Mittyesque.
Dazu der Trailer, der mit fabelhaften Bildern schon fast eine Art Männerversion von "Eat Pray Love" mit etwas mehr Augenzwinkern versprach.
Viele Erwartungen.
Um was geht es?
Walter Mitty (Ben Stiller) ist ein Tagträumer, dem nicht viel gelingt. Bei seiner Traumfrau kriegt er nicht viel auf die Reihe und im Job soll es auch nicht mehr gut laufen: er ist Archivist für die Negative der Fotos vom LIFE Magazine - der gerade dicht gemacht werden soll (bzw. das in eine .COM Onlineausgabe umgewandelt werden soll). Es steht nur noch die letzte (Print-)Ausgabe an. Und dafür hat der Star- und Abenteuerfotograf O'Connell (Sean Penn) sein bestes Bild eingeschickt. Leider findet es Walter nicht... und damit das verschlampte Bild nicht endgültig das Ende seiner Karriere ist (noch ist nicht klar, wer bleiben darf und wer nicht), stürzt er sich ins Abenteuer, um O'Connell an malerischen Orten aufzuspüren, um ihn nach dem verlorengegangenen Bild zu fragen.
Optisch gefällt der Film. Tolle Aufnahmen, ob Grönland, Island, das Himalaya - herrlich. Es animiert geradezu, sich mit dem Fotoapparat in den nächsten Flieger zu setzen. Diese Faszination hat er schon einmal portiert. Genauso lustig gelungen sind auch die Tagträume von Mitty. An der Stelle passt der dauerniedergeschlagen wirkende Ben Stiller in der Hauptrolle. Aber irgendwie hätte man sich etwas mehr gewünscht. Vieles wirkt etwas konstruiert (was nun nicht unbedingt dem Film, sondern der Grundgeschichte anzulasten sein möge) - woher der Mann plötzlich die Courage findet, woher er die Kohle hat, wieso er einfach mal wochenlang aus der Arbeit verschwinden kann etc. - das alles kratzt etwas an der Rundheit der Geschichte.
Letztlich gefiel mir der Film ganz gut, in den Top 5 der besten Filme wird er nicht landen. Es ist ein recht netter Film mit tollen Aufnahmen und einer brauchbar aufgemachten "lebe Deinen Traum"-Story.
7/10
Gruß,
Quentin
Die Literaturvorlage ist zumindest sehr berühmt (wenngleich auch nicht hier). "The Secret Life of Walter Mitty" (wie der Film auch im Original heißt) ist eine Art Pflichtlektüre in der Schule, das "Sich-Ergeben in Tagträumen", wie es dem Hauptcharakter geht, hat sogar als Begriff "mittyesque" den Einzug in die englische Sprache erhalten: http://en.wiktionary.org/wiki/Mittyesque.
Dazu der Trailer, der mit fabelhaften Bildern schon fast eine Art Männerversion von "Eat Pray Love" mit etwas mehr Augenzwinkern versprach.
Viele Erwartungen.
Um was geht es?
Walter Mitty (Ben Stiller) ist ein Tagträumer, dem nicht viel gelingt. Bei seiner Traumfrau kriegt er nicht viel auf die Reihe und im Job soll es auch nicht mehr gut laufen: er ist Archivist für die Negative der Fotos vom LIFE Magazine - der gerade dicht gemacht werden soll (bzw. das in eine .COM Onlineausgabe umgewandelt werden soll). Es steht nur noch die letzte (Print-)Ausgabe an. Und dafür hat der Star- und Abenteuerfotograf O'Connell (Sean Penn) sein bestes Bild eingeschickt. Leider findet es Walter nicht... und damit das verschlampte Bild nicht endgültig das Ende seiner Karriere ist (noch ist nicht klar, wer bleiben darf und wer nicht), stürzt er sich ins Abenteuer, um O'Connell an malerischen Orten aufzuspüren, um ihn nach dem verlorengegangenen Bild zu fragen.
Optisch gefällt der Film. Tolle Aufnahmen, ob Grönland, Island, das Himalaya - herrlich. Es animiert geradezu, sich mit dem Fotoapparat in den nächsten Flieger zu setzen. Diese Faszination hat er schon einmal portiert. Genauso lustig gelungen sind auch die Tagträume von Mitty. An der Stelle passt der dauerniedergeschlagen wirkende Ben Stiller in der Hauptrolle. Aber irgendwie hätte man sich etwas mehr gewünscht. Vieles wirkt etwas konstruiert (was nun nicht unbedingt dem Film, sondern der Grundgeschichte anzulasten sein möge) - woher der Mann plötzlich die Courage findet, woher er die Kohle hat, wieso er einfach mal wochenlang aus der Arbeit verschwinden kann etc. - das alles kratzt etwas an der Rundheit der Geschichte.
Letztlich gefiel mir der Film ganz gut, in den Top 5 der besten Filme wird er nicht landen. Es ist ein recht netter Film mit tollen Aufnahmen und einer brauchbar aufgemachten "lebe Deinen Traum"-Story.
7/10
Gruß,
Quentin