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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ersteindruck :: The Lone Ranger



Quentin
09.08.2013, 08:05
Großartiger Film, mit phantastischem Staraufgebot und einer fingernägelvernichtenden Spannung....

... war nur ein Scherz :D (mal sehen, wer nur die erste Zeile liest und ins Kino rennt :D)

Das war einer der schlechtesten Filme des Jahres... in etwa auf dem Niveau von "R.I.P.D.", allerdings mit nervenvernichtenden 148 Minuten Laufzeit... ich hatte schon lange nicht mehr das Gefühl, 17 Stunden in einem Kino verbracht zu haben - und meiner Uhr ging langsam die Batterie für die Hintergrundbeleuchtung aus...

Um was geht's? Na um den "Lone Ranger". "Hey-Ho Silver...". Die Lage zwischen Comanchen und Weißnasen ist beim Zugbau etwas angespannt, man hat aber einen Friedensvertrag, jeder bleibt auf seiner Seite vom Fluß. Leider soll sich das ändern. Und ein oberböser fieser Verbrecher, der für eine Show-Exekution per Zug angeschleppt wird, entkommt. Zusammen mit einem schwer gestörten Indianer (Johnny Depp). Im gleichen Zug: der Bruder (Armie Hammer) vom Sheriff, der dort als Jurist arbeiten mag und einen schweren Hang zu Gerechtigkeit hat. Die zwei kreuzen die Wege und auf geht die Verbrecherhatz.

Ich hab selten einen so aufgesetzten Film gesehen. So schön die Großaufnahmen vom Wilden Westen aussehen, so Krachbumm die Akustik ist, genau so schwachsinnig ist alles andere. Der Film weiß in jeder Sekunde nicht, ob er Klamaukfilm oder ernst sein will. Was aber bei Pirates of the Caribbean noch als cooler Piraten-Abenteuerfilm mit einem schrägen Loserpiraten und paar lustigen Momenten recht gut funktioniert, ist hier nur noch dämlich. Der Indianer, gespielt von Johnny Depp, ist so peinlich dämlich, dass man immer eine Tischkante sucht, um den Kopf dagegen zu pfeffern. Sein Pseudo-Indianer-Pidgin klingt bescheuert und die "Gags", die man mit diesen Wortfetzen erzeugt, wirken kein bisschen (oder ich hatte zu wenig Alkohol im Blut): "Pferd dämlich" - "Hahahaha".
Dazu kommt die zerhackstückelte Story, die einen überhaupt nicht bei der Stange hält. Irgendwie bildet sich keinerlei Spannung und man will auch gar nicht wissen, was weiter passiert. Da hilft auch nicht die ebenfalls völlig peinlich aufgesetzte Rahmenstory, dass der alte Indianer in der Vitrine in einem Museum als Greis einem Kind mit großen Glubschaugen die Story vom Lone Ranger erzählt - auch diese Rück- und Vorblenden wirken oft sehr deplatziert.
Aber das Hauptmanko ist und bleibt: der Film weiß nicht, wo er hinwill. Während fiese Leute andere massakrieren, man bemüht ist, eine Westernathmosphäre und einen Krieg zwischen Indianern und Weißen zu inszenieren, wird man stellenweise so stumpfsinnig klamaukig, dass man denkt, der Film ist ein einziger Witz des Regisseur... ein Beispiel: in einer Einstellung steht das weiße Pferd einfach mal auf nem Baum.... "Hahaha, verrücktes Pferd..."... äh ja.

Ich danke dem Herren wenigstens dafür, dass uns der Verleiher 3D ersparte - und das Kino eine Pause bei 148min Länge. Dennoch: nichts, was man im Kino sehen muss.

Für einen Premiumfilm mit 250 Mio Budget und den damit immerhin guten SFX, dem Hans-Zimmer-Soundtrack und paar Schmunzlern gebe ich noch wohlwollende

4/10

Gruß,
Quentin

SaintHuck
09.08.2013, 08:49
Danke für die Warnung :)
Hatte von dem Film aber auch nicht wesentlich mehr erwartet.