Ersteindruck: Total Recall

[gibber]

Die Welt ist nach einem Krieg mit chemischen Waffen bis auf 2 Plätze unbewohnbar. 1. Die britannische Förderation, wo die reichen Bürger leben. 2. Australien, wo die Arbeiter wohnen. Diese kommen durch den "Der Fall" in 17 Minuten durch die Erde (am Erdkern vorbei) zur Arbeit nach Britannien. Dort arbeitet auch Douglas Quaid (Colin Farrell). Als dieser sich ein paar Erinnerungen bei "Rekall" einpflanzen lassen will, gerät alles ausser Kontrolle. Er ist in Wirklichkeit Geheimagent, der übergelaufen ist und statt die Rebellen zu infiltrieren, unterstützt er diese.
Die Story spielt, wie beschrieben, nur auf der Erde. Und es kommt eigentlich nie das Gefühl auf, das alles nur ein Traum/eine Erinnerung ist. Denn wie sollte Quaid Gespräche zwischen seiner angeblichen Frau und Cohagen erleben,wenn er gar nicht dabei ist? Wo bei dem Arnie-Film am Ende eine gewisse Verunsicherung war, gibt es die hier gar nicht. Der Film ist eigentlich nur laut, es wird geballert und gelaufen und geprügelt. Die Stadt in Australien sieht aus wie in "Blade Runner" und was die sich verschiebenden Wohnungen sollen, weiss ich auch nicht. Die Verfolgungsjagd mit den fliegenden Autos habe ich auch schon mal in "Minority Report" gesehen. Len Wiseman hat einen Film abgeliefert, der eigentlich nur laut ist. Irgendwie fiebert man gar nicht so recht mit und als der Film zu Ende war, sagt man sich:" Och ja, das wars." und vergisst ihn eigentlich wieder. Fazit: Ein Film, den ich nicht nochmal sehen muss und den die Welt (eigentlich wirklich) nicht braucht. Zu den Darstellern: Colin Farrell war gut, die Damen Biel und Beckinsale sind irgendwie austauschbar. Bill Nighty als Rebellenführer war viel zu kurz zu sehen.
5,5 von 10 überflüssigen Remakes

[SaintHuck]

Bekräftig mich darin, mir das Original zu besorgen :)

[flash77]

Hmm, klingt ja nicht so berauschend... nach dem coolen Trailer hab ich mich eigentlich drauf gefreut!
Handwerklich (SpecialEffects etc.) ist er aber in ordnung?

[gibber]

Handwerklich okay umschreibt es richtig. Nebenbei noch ein kleiner Gag: Als Quaid durch den Körperscanner geht, geht vor ihm die Frau, in die sich im Original Arnold verkleidet hat. Kenner des Originals wissen was ich meine.

[korken]

Ich sehe den Film nicht ganz so negativ.
Klar, er ist nicht so "spannend" da ja die Story und die Wendungen eigentlich bekannt sind. Da hält der Film sich schon ans Original.
Aber die Action fand ich nicht schlecht.
Etwas unpassend fand ich: Die 3-brüstige Frau, da soweit ich mich erinnere ja keine Mutationen vorkamen.
Besser fand ich da schon die Szene als Doug sich mit "Hologrammgesicht" in der Kontrolle befindet und sich vor ihm eine Frau befindet die genau so aussieht wie Arnold in seiner Verkleidung als Frau

Wenn man den Film nicht ständig mit dem Original vergleicht, dann wird man meiner Meinung nach gut unterhalten.
Von mir gibt es 7/10 wörtlich genommenen Handys

Jetzt hab ich solange getippt, da hat gibber das vorweg genommen was ich im spoiler drin hab :-)

[Donaldist]

Irgendwo hörte/las ich, dass der neuen Film dichter am Buch/der Story von P.K.Dick sei, kennt das jemand und kann es bestätigen oder auch nicht?

[Grainger]

Irgendwo hörte/las ich, dass der neuen Film dichter am Buch/der Story von P.K.Dick sei, kennt das jemand und kann es bestätigen oder auch nicht?
Ist viele Jahre her, dass ich das Original gelesen habe. Ein Buch ist das aber nicht, eher eine Kurzgeschichte.
So weit ich mich erinnere haben weder die Erstverfilmung noch die Neuauflage all zu viel mit Dick's Kurzgeschichte zu tun.

In der haben nämlich Aliens Quaids Gedächtnis manipuliert, um seine Erinnerungen an den Erstkontakt zu löschen. Und die künstliche Erinnerung an das Marsabenteuer hebt irgendwie die Gedächtnisblockade der Aliens auf, so dass sich Quaid nach und nach wieder daran erinnert.

Aus irgendeinem Grund - ich weiß nicht mehr so genau warum - wollen diese Aliens um jeden Preis unentdeckt bleiben und würden, um das zu garantieren, notfalls die gesamte Erdbevölkerung auslöschen. Um das zu verhindern hat sich Quaid einverstanden erklärt, dass die Aliens seine Erinnerungen manipulieren. Aber sie halten ihn unter Beobachtung und nach der Verlust der Gedächtnisblockade droht der gesamten Menschheit die Auslöschung.

Aber ich gebe zu, meine eigenen Erinnerungen ;) sind da etwas vage.

Bei vielen der Geschichten von Dick geht es darum, dass die Protagonisten den Kontakt zur Realität verlieren und nicht mehr zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden können (oder das zumindest befürchten). Und bei den meisten Verfilmungen von Dicks Werken geht diese zentrale Problematik leider mehr oder weniger unter.

Das Deckard in Blade Runner mehr und mehr den Verdacht hegt, er könne selbst einer der neuen Replikanten sein, denen man künstliche Erinnerungen an eine glückliche Kindheit und Jugend verpasst hat, kommt in keiner der vielen Schnittfassungen so klar zum Tragen wie im Buch. Tatsächlich kenne ich Leute, die das Buch nicht gelesen haben und nur den Film kennen und die in keinster Weise auf diese Interpretation gekommen sind.

[Maxe]

Ist viele Jahre her, dass ich das Original gelesen habe.
Ich habe das Original nicht gelesen, aber wohl Herr oder Frau Wikipedia: "Als Kind beobachtet er eine Invasion von Außerirdischen und kann diese durch seine Friedfertigkeit und Humanität so sehr faszinieren, dass diese die Invasion aussetzen, solange er lebt."
http://de.wikipedia.org/wiki/Erinnerungen_en_gros

[Gartek]

kann diese durch seine Friedfertigkeit [...] so sehr faszinierenDas ist bei der Verfilmung definitiv anders. :D

[Maxe]

Das ist bei der Verfilmung definitiv anders. :D

Um eine "Invasion aussetzen", ist die verfilmte Methode zweifellos die glaubwürdigere ;)