Quentin
27.02.2012, 20:40
Review-Marathon 6:
Vor der Oscarnacht hab ich noch eine Doppel-Nominee-Filmnacht gemacht - der erste Film war Spielbergs "War Horse", den man dämlich ins Deutsche mit "Gefährten" übersetzt hat.
149 Minuten - und man merkt keine einzige davon. Das ist der positivste Aspekt. Allerdings schwimmt der Film in Pathos, Heroik und auf konstruierten Begebenheiten, dass der Eindruck schon punktuell geschmälert wird. Die Idee, das Entsetzen des 1. Weltkriegs aus Sicht eines Pferdes zu zeigen, ist an sich schon aller Ehren wert - mal ein neues Konzept. Die Bilder sind beeindruckend - und entsetzend zugleich. Natürlich wird das Grauen des Krieges an diversen Stationen in Personen, an denen das Pferd "Station" macht, festgemacht und konkretisiert. Ob das der Junge ist, der das Tier aufgezogen hat und dem man das Pferd in den Krieg entführt, ob das ein kleines Mädchen in Frankreich ist, das das Pferd in der Windmühle findet und später von den vorbeifahrenden Truppen geplündert wird - immer wieder zeigt sich die hässliche Fratze des 1. Weltkriegs.
Ein "unterhaltsamer" Film (er ist trotz seiner Länge nicht langatmig), aber dennoch extrem konstruierter Film - es ist immer wieder erstaunlich, welche "unglaubliche Begebenheiten" passieren, weswegen das Pferd wahlweise
- doch überlebt
- wieder zu den anderen dazustößt
- wieder zurückfindet
etc.
Dazu ein extrem heroischer Score.
7/10 nicht-springenden Pferden :)
Gruß,
Quentin
Vor der Oscarnacht hab ich noch eine Doppel-Nominee-Filmnacht gemacht - der erste Film war Spielbergs "War Horse", den man dämlich ins Deutsche mit "Gefährten" übersetzt hat.
149 Minuten - und man merkt keine einzige davon. Das ist der positivste Aspekt. Allerdings schwimmt der Film in Pathos, Heroik und auf konstruierten Begebenheiten, dass der Eindruck schon punktuell geschmälert wird. Die Idee, das Entsetzen des 1. Weltkriegs aus Sicht eines Pferdes zu zeigen, ist an sich schon aller Ehren wert - mal ein neues Konzept. Die Bilder sind beeindruckend - und entsetzend zugleich. Natürlich wird das Grauen des Krieges an diversen Stationen in Personen, an denen das Pferd "Station" macht, festgemacht und konkretisiert. Ob das der Junge ist, der das Tier aufgezogen hat und dem man das Pferd in den Krieg entführt, ob das ein kleines Mädchen in Frankreich ist, das das Pferd in der Windmühle findet und später von den vorbeifahrenden Truppen geplündert wird - immer wieder zeigt sich die hässliche Fratze des 1. Weltkriegs.
Ein "unterhaltsamer" Film (er ist trotz seiner Länge nicht langatmig), aber dennoch extrem konstruierter Film - es ist immer wieder erstaunlich, welche "unglaubliche Begebenheiten" passieren, weswegen das Pferd wahlweise
- doch überlebt
- wieder zu den anderen dazustößt
- wieder zurückfindet
etc.
Dazu ein extrem heroischer Score.
7/10 nicht-springenden Pferden :)
Gruß,
Quentin