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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Artikel: Hannah Und Ihre Schwestern



SaintHuck
01.03.2011, 12:02
233
Regie: Woody Allen
Mit: Mia Farrow, Michael Caine, Woody Allen, Carrie Fisher, Max Von Sydow
IMDB (http://www.imdb.de/title/tt0091167/)
B00066EK8Q


http://www.youtube.com/watch?v=Qtgw38Yq2Qs

Hannah (Mia Farrow) ist die gute Seele ihrer Familie. Selbst eine erfolgreiche Schauspielerin und hingebungsvolle Ehefrau ist nicht nur da, wenn ihre Eltern, ein Künstlerehepaar, mal wieder eine Krise haben, sondern unterstützt auch ihre Schwestern: Lee, die gerade von Alkohol und Drogen los gekommen ist und Holly, die sie immer mal wieder finanziell unterstützt, wenn wieder mal ein Vorsprechen nicht geklappt hat oder sich wieder einmal die Hoffnung auf ihren Traummann zerschlagen hat. Bei aller Aufmaerksamkeit, die sie ihrer Familie schenkt, bekommt sie jedoch nicht mit, dass ihr Mann Elliott (Michael Caine) heimich in Lee verliebt ist und sich an sie heran zu machen beginnt. In einer parallel verlaufenden Handlung macht sich Hypochonder Mickey, Hannah's Ex) Gedanken über den Sinn des Leben und das Leben nach dem Tod.

Allen versammelt hier mal wieder eine Reihe großartiger Schauspieler um sich herum, die perfekt für ihre Rollen gecastet wurden. Vor allen Michael Caine überzeugt in seiner Rolle als zweifelnder Ehemann (Oscar beste männliche Nebenrolle). Allens sonst so spitzer Humor bleibt allerdings diesmal weitestgehend aussen vor (Ausnahmen bestätigen die Regel: "Woher soll ich wissen warum es Nazis gibt Ich weiß ja nicht mal wied der Dosenöffner funktioniert :D). Hier konzentriert er sich ganz auf das Beziehungsgeflecht, die Zweifel und Nöte der Figuren, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Hier setzt er viel auf innere Monologe, die das Gefühlsleben der Figuren auf den Punkt beschreiben. Auch wenn Allen sein Publikum lange Zeit darüber im unklaren lässt, wo der Film eigentlich hin will, fügt sich am Ende doch alles zusammen. Das wurde mit dem Drehbuchoscar honoriert. Doch auch wenn der Film damals 3 Oscars abräumte, ist dies keiner von Allens wirklich großen Filmen. Ähnliche Themen wurden deutlich besser realisiert (Verbrechen und andere Kleinigkeiten z.B.).

Die Inszenierung ist aus heutiger Sicht fast schon antiquiert. Das Erzählempo ist extrem langsam und die langen Einstellungen dürften Zuschauern die das heutige rasante Schnittemo gewohnt sind nicht einfacher machen.

8/10