Quentin
02.10.2011, 21:54
Heute gab's dann Contagion in OV im Kino - ein Film über den Ausbruch einer völlig unbekannten Epidemie, gewürzt mit einem Monster-Cast: Gwyneth Paltrow, Matt Damon, Laurence Fishburn, Jude Law, John Hawkes, Marion Cotillard und Kate Winslet.
Story:
Gwyneth Paltrow kommt von ihrem Hong-Kong-Trip nach Hause - und bricht nur wenige Zeit später röchelnd und aus dem Mund schäumend zusammen. Im Krankenhaus kann man eigentlich nur noch den Tod feststellen. Wenige Stunden später bricht auch der Sohnemann daheim zusammen und Ende Banane. Lediglich Papa Matt Damon scheint bisher noch kein Problem zu haben - und das Töchterchen.
Aber alles nur Kleinigkeiten, denn weltweit fängt es erst so richtig an - es bahnt sich eine Pandemie an, und bisher weiß niemand, womit man es zu tun hat. In den USA wird die CDC (Center of Disease Control) tätig, vor Ort in Hong Kong sogar die WHO. Gesucht wird, was der Verursacher ist - und wo es her kommt. Man stößt auf einen arg biestigen Virus, den man so gar nicht in den Griff zu kriegen scheint...
Puh, der Film war harter Tobak - es gibt einige unappetitliche Momente (Gwyneths Hirn-Obduktion vermutlich dabei der Höhepunkt, dabei guckte der halbe Saal weg) und ansonsten läuft das weitestgehend linear ab: während die Tage verstreichen, springt der Film zwischen verschiedenen Blickwinkeln (Laurence Fishburn mit dem CDC, analysierende Mediziner wie Jennifer Ehle, Marion Cotillard mit dem WHO in BK, Matt Damon als nun alleiniger Familienvater in einer völlig außer Kontrolle geratenen Stadt, Jude Law als bloggende Panik-Wildsau der die Massen anheizt im Internet, Kate Winslet als Ärztin die gerade versucht, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und Lazarette zu errichten, ...).
Und während das Ganze dann schon fast dokumentarisch herunterläuft, findet man so recht eigentlich zu kaum einem Charakter. Die Bilder sind gut, keine Frage - allein der Beginn mit den schönen Kamera-Einstellungen, der dem Zuschauer nach der Nennung des Filmtitels doch allzu erdrückend nochmal vor Augen führt, wo wir den ganzen Tag überall Dinge anfassen, die auch andere anfassen. Oder dann Panikeinkäufe in den Supermärkten - oder Massenhysterie in der Apotheke, die nicht genug Medikamente hat... verweiste Großstädte - Berge von Müll nach Zusammenbruch des Systems - alles erdrückende Aufnahmen. Und doch wird man so recht nicht warm mit den Charakteren, um wahrlich mit ihnen mitzufühlen - zumindest ging es mir so. Man bleibt nie länger bei einer Person als nötig - schon geht es woanders weiter. Und so spult der Film die "Was wäre wenn"-Story weiter voran, die zum größten Teil sehr realistisch und authentisch wirkt (wobei mir einige Feinheiten doch etwas weh taten - allen voran dann Ärzte, die sich auf die Pandemie vorbereiten, aber selbst schutzlos durch die Gegend wandern).
Nichtsdestotrotz zeichnet der Film eine ziemlich glaubwürdige Pandemie-Apokalypse mit recht verstörenden Bildern. Und doch: am Ende ist mir zuviel Friede, Freude, Eierkuchen - ein typischer US-Film halt. Steven Soderbergh entlässt hier den Zuschauer nicht mit dem flauen Gefühl, das er ihm die ganze Zeit über bereitet hat - mir persönlich etwas zu weichgespült.
Bleibt: ein etwas anstregender Film, sehr guter Cast, toller Soundtrack, heftige Bilder und ein für mich zu lahmes Ende - von mir gibt es: 6.5/10
Gruß,
Quentin
Story:
Gwyneth Paltrow kommt von ihrem Hong-Kong-Trip nach Hause - und bricht nur wenige Zeit später röchelnd und aus dem Mund schäumend zusammen. Im Krankenhaus kann man eigentlich nur noch den Tod feststellen. Wenige Stunden später bricht auch der Sohnemann daheim zusammen und Ende Banane. Lediglich Papa Matt Damon scheint bisher noch kein Problem zu haben - und das Töchterchen.
Aber alles nur Kleinigkeiten, denn weltweit fängt es erst so richtig an - es bahnt sich eine Pandemie an, und bisher weiß niemand, womit man es zu tun hat. In den USA wird die CDC (Center of Disease Control) tätig, vor Ort in Hong Kong sogar die WHO. Gesucht wird, was der Verursacher ist - und wo es her kommt. Man stößt auf einen arg biestigen Virus, den man so gar nicht in den Griff zu kriegen scheint...
Puh, der Film war harter Tobak - es gibt einige unappetitliche Momente (Gwyneths Hirn-Obduktion vermutlich dabei der Höhepunkt, dabei guckte der halbe Saal weg) und ansonsten läuft das weitestgehend linear ab: während die Tage verstreichen, springt der Film zwischen verschiedenen Blickwinkeln (Laurence Fishburn mit dem CDC, analysierende Mediziner wie Jennifer Ehle, Marion Cotillard mit dem WHO in BK, Matt Damon als nun alleiniger Familienvater in einer völlig außer Kontrolle geratenen Stadt, Jude Law als bloggende Panik-Wildsau der die Massen anheizt im Internet, Kate Winslet als Ärztin die gerade versucht, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und Lazarette zu errichten, ...).
Und während das Ganze dann schon fast dokumentarisch herunterläuft, findet man so recht eigentlich zu kaum einem Charakter. Die Bilder sind gut, keine Frage - allein der Beginn mit den schönen Kamera-Einstellungen, der dem Zuschauer nach der Nennung des Filmtitels doch allzu erdrückend nochmal vor Augen führt, wo wir den ganzen Tag überall Dinge anfassen, die auch andere anfassen. Oder dann Panikeinkäufe in den Supermärkten - oder Massenhysterie in der Apotheke, die nicht genug Medikamente hat... verweiste Großstädte - Berge von Müll nach Zusammenbruch des Systems - alles erdrückende Aufnahmen. Und doch wird man so recht nicht warm mit den Charakteren, um wahrlich mit ihnen mitzufühlen - zumindest ging es mir so. Man bleibt nie länger bei einer Person als nötig - schon geht es woanders weiter. Und so spult der Film die "Was wäre wenn"-Story weiter voran, die zum größten Teil sehr realistisch und authentisch wirkt (wobei mir einige Feinheiten doch etwas weh taten - allen voran dann Ärzte, die sich auf die Pandemie vorbereiten, aber selbst schutzlos durch die Gegend wandern).
Nichtsdestotrotz zeichnet der Film eine ziemlich glaubwürdige Pandemie-Apokalypse mit recht verstörenden Bildern. Und doch: am Ende ist mir zuviel Friede, Freude, Eierkuchen - ein typischer US-Film halt. Steven Soderbergh entlässt hier den Zuschauer nicht mit dem flauen Gefühl, das er ihm die ganze Zeit über bereitet hat - mir persönlich etwas zu weichgespült.
Bleibt: ein etwas anstregender Film, sehr guter Cast, toller Soundtrack, heftige Bilder und ein für mich zu lahmes Ende - von mir gibt es: 6.5/10
Gruß,
Quentin