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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ersteindruck :: Die Lincoln-Verschwörung (The Conspirator)



Quentin
25.09.2011, 22:15
Heute gab es mal wieder ein Robert-Redford-Werk, Kinostart ist wohl Donnerstag.

Story:
Lincoln wird im Theater erschossen, nicht nur er stirbt in dieser Nacht. Sehr bald ist die Liste der meistgesuchten Leute vollständig und die Hetzjagd beginnt - nach nur kurzer Zeit sind die meisten dieser Leute entweder in Gewahrsam oder aber bestialisch erschossen. Einer scheint aber nicht aufzufinden zu sein: John Serratt. Aber alle Konspirateure trafen sich in der Pension von Serratts Mutter, weswegen sie direkt in den Knast wandert: Anklage auf Verrat und Anstiftung zur Konspiration und in deren Folge der Ermordung des Präsidenten - eine Anklage, die mit Erhängen bestraft wird. Aufgrund der Schwere wird sie als Zivilistin vor ein Kriegsgericht gestellt. Als meistgehasste Frau Amerikas wird sie einem Tribunal gegenübergestellt, wo längst jeder seine Meinung gefällt hat. So auch ihr designierter Verteidiger, der sie vertreten soll - auch er glaubt nicht an ihre Unschuld.

Eigentlich hätte der Film eine Grisham-Verfilmung sein können - im Vordergrund geht es fast ausschließlich um den Gerichtsprozess nebst einigen Nebenschauplätzen, wo ermittelt wird.

Der Cast ist phantastisch: James McAvoy als frischgebackener Junganwalt und ihr Verteidiger, Robin Wright als ausgemergelte Angeklagte, Kevin Kline als Staatssekretär, Tom Wilkinson, Evan Rachel Wood, Justin Long, Danny Huston, Alexis Bledel, ... - alles Gesichter, die man mindestens schon einmal gesehen hat.

Das historische Setting ist beim Dreh in Savannah, Georgia, sehr ordentlich gelungen und wirkt glaubhaft.

Dennoch: der Film hat wenig Höhepunkte und damit nur leidlich Spannung. Es ist so recht kein Druck in Sicht, der einem das Herz zum Rasen bringt - ebenfalls bekommt McAvoy trotz guter Leistung wenig Zeit, glaubhaft das langsame Aufweichen der Vorverurteilung seiner Mandantin zu inszenieren. Irgendwie würde man sich wünschen, dass die Charaktere, allen voran McAvoy, einfach mehr Zeit bekommen hätten - das aber wohlweislich, dass der Film jetzt schon einige Längen aufweist.

Allerdings ist der Film bestimmt nicht uninteressant für Leute, die mit Gerichtsfilmen à la Grisham und Historienfilmen was anzufangen wissen. Der Film zeigt, mit welchem Hass einem vorverurteilten Menschen begegnet wird - wie sogar der Verteidiger langsam überall ausgeschlossen wird. 1865 war in der Hinsicht pures Mittelalter, da hängte man lieber zuerst und stellte dann Fragen - obwohl, ist das heute öfter viel anders? ;)

Ich gebe 7/10 - erwartet aber keinen Unterhaltungsfilm, sondern einen langatmigen Historien/Gerichts-Film :)

Für die faktischen Fehler verweise ich an IMDB:
http://www.imdb.com/title/tt0968264/goofs

Gruß,
Quentin

flash77
26.09.2011, 09:41
Das klingt ja gar nicht mal schlecht... den Film habe ich auch auf meinem Radar und werde ihn wohl mal aus der Theke leihen... danke für dein Review ;)

Quentin
26.09.2011, 10:01
Saalwertung:
13% sehr gut, 60% gut, 25% zufriedenstellend, 2% schlecht

Gruß,
Quentin