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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kurztest Samsung Galaxy Tab 10.1v



31337
25.05.2011, 09:33
Vorgeschichte:

Anfang des Jahres hat Samsung ja ein Honeycomb(Android 3.0)-Tab mit 10.1"-Display vorgestellt. Allerdings hat Apple dann kurz danach das iPad 2 auf die Menschheit losgelassen, und, siehe da, es war leichter und flacher als das Samsung-Pad. Also hat Samsung noch mal nachgebessert, bis man ein Pad entwickelt hat, dass leichter und flacher ist als das iPad 2.

Die bis dahin produzierten Tabs werden jetzt über Vodafone abverkauft und Galaxy Tab 10.1v genannt.

Wesentliche Unterschiede zw. 10.1 und 10.1v: letzteres ist 10,9 statt 8.9mm dick und hat auf der Rückseite eine 8mp- statt 3mp-Kamera.

Das 10.1v hat keinen Speicherkartenslot, ob das 10.1 haben wird, weiss ich nicht, da gibts im Netz unterschiedliche Ankündigungen.

Und, für alle Puristen, das 10.1v hat nicht die Samsung-TouchWiz-Oberfläche.

That being said:

Das Ding macht Spaß.

Liegt gut in der Hand, die Rückseite ist nicht glatt und fingerabdruckanfällig wie andere Pads, sondern hat eine dem Honeycomb-Design entlehnte wabenartige Textur, die es griffig und rutschfest macht.

Dafür ist das Display (Kunststoff, nicht Glas wie bei Apple) umso fingerabdruckanfälliger.

Und, wie alle aktuellen Pads, bei direkter Sonneneinstrahlung sind sie unbrauchbar, da sieht man gar nix mehr. In Innenräumen ist das Display aber ohne Fehl und Tadel, knackig scharf, schön hell, brillante Farben - ideal für ne kleine Diashow.

Hab's auch mal als e-book-Reader benutzen wollen, da muss man das Display aber manuell abdunkeln, der grellweiße Hintergrund gibt sonst ganz schnell Migräne ^^.

Das Arbeiten mit dem Pad klappt -dank Nvidia Tegra DualCore-Prozessor- jederzeit flüssig, auf alle Bildschirmeingaben reagiert es verzögerungsfrei.

Honeycomb kommt sehr aufgeräumt daher, auch wenn man noch keine Android-Erfahrung hat, lässt es sich einfach und sicher bedienen.

Die virtuelle Tastatur lässt sich gut nutzen - entweder, man lässt das Tab auf dem Tisch liegen und tippt mit 10 Fingern, oder, was häufiger passieren wird, man hält es quer in den Händen und tippt mit beiden Daumen. Geht auch ganz gut. Ich hab schon relativ große Pranken aber die Buchstaben in der Mitte sind dann schon relativ schwer zu erreichen.

Abhilfe gibt's im Market, da werden alternative virtuelle Tastaturen angeboten, bei denen die Buchstabentasten etwas kleiner, dafür weiter außen sitzen, in der Mitte dafür der Zehnertastenblock. Werd ich mal austesten.

So, jetzt zu den Spaßbremsen:

Honeycomb ist erstaunlich instabil. Kenn ich von anderen Android-Versionen gar nicht. Man hat das Gefühl, dass der iPod2-Release die Entwickler doch sehr unter Zeitdruck gesetzt hat. Aber ich denke mal, da werden sicher noch ein paar Stabilität bringende Updates kommen.

Was auch unangenehm aufstößt: die Auswahl an für Honeycomb optimierten Apps ist noch sehr klein. Das ist nicht mal das Hauptproblem - aber man kann im Market nicht gezielt nach diesen Apps filtern. Ist Glückssache, dass man ab und zu über Apps stolpert, die 2x vorhanden sind, 1x "normal" und 1x mit dem Zusatz "HD" - der soll dann die Tab-Fähigkeit anzeigen...

Ich hoffe, da wird nachgebessert, wenn denn die Auswahl mal etwas größer geworden ist.

Ansonsten funktionieren die meisten alten Apps auch auf Honeycomb. Manche werden einfach aufgezoomt, um den größeren Bildschirm zu nutzen, manch nicht und füllen dann lediglich 1/4 des Bildschirms oben links in der Ecke.

Der Versuch, einen Skype-Anruf zu tätigen, führt reproduzierbar zu einem Totalabsturz mit vollständigem Reboot.

Surfen im Netz macht überwiegend Spaß, sowohl über UMTS als auch über WLAN bauen die Seiten sich idR sehr flüssig und ohne Formatierungsprobleme auf.

Haken: sehr viele Internetseiten interpretieren den Honeycomb-Browser als mobiles Gerät und zeigen dann die entsprechend abgespeckten, für Handys optimierten Seiten an.

Google wird hierfür wahrscheinlich den Websitedesignern die Schuld geben, denn Honeycomb gibt als Browserkennung "Android" aus, während die niedrigeren, auf Handys eingesetzten Versionen die Browserkennung "Android Mobile" ausgeben. In der Praxis hat das aber wohl kaum ein Webdesigner so umgesetzt.

Abhilfe: Firefox installieren, dort gibt es ein Plugin, mit dem man beliebige Browserkennungen ausgeben kann. Nachteil: Firefox unterstützt auf Android derzeit kein Flash.

Abhilfe 2: mit about:debug die Konfigurationsdatei des Honeycomb-Browsers öffnen und dort unter der Motorhaube den UserAgent fest auf "Desktop" umstellen. Diese Einstellung geht allerdings gerüchteweise nach einem kompletten Neustart wieder verloren.

Ich hoffe, dass man in künftigen Versionen zwischen Mobile und Desktop-Versionen der Websites umschalten kann.

Unterm Strich: Das Ding macht sehr viel Spaß, aber die eine oder andere Kinderkrankheit muss noch abgestellt werden. App-Auswahl wird sicher drastisch zunehmen in den nächsten Monaten.

Noch Fragen?

BergH
25.05.2011, 09:41
Noch Fragen?

tach auch !

ist Dir das ding die 570 Ocken wert, oder würdest Du Dir lieber ein Laptop/Webbook dafür kaufen ?

31337
25.05.2011, 09:44
frag das meinen Arbeitgeber, der hat's gezahlt ;) (okay €80 mit Datenflat-Neuvertrag)

Privat hätte ich niiie €570 dafür ausgegeben. Die EBH hat ein €300-Netbook, wenn man ehrlich ist, kann man damit wesentlich mehr anfangen. Hat natürlich nicht den Coolness-Faktor, und man würde es auch nicht mal eben in der Bahn/auf ner Parkbank/bei Freunden rausholen.

HelGe
25.05.2011, 10:13
Was mich interessieren würde: Welchen B2B-Zweck erfüllt das Pad? Welchen Einsatzzweck sieht dein Arbeitgeber dafür vor? Gern auch als PN...


Ich hoffe, dass man in künftigen Versionen zwischen Mobile und Desktop-Versionen der Websites umschalten kann.

Das ist doch beim 3.0 Stock-Browser möglich, bei den üblichen anderen wie Dolphin HD schon seit sehr langer Zeit. FF für Android taugt noch nichts, würde ich nicht nehmen. Gibt einige bessere.

Einfach "Desktop" als Anzeigemethode in den Einstellungen wählen, dann wird immer die normale PC-Internetseite angezeigt.

31337
25.05.2011, 10:22
also ich bin da ne Ausnahme, für mich ist das Tab reines Spielzeug (aber ich sitze halt an der Quelle ;) )

Bislang haben überwiegend die Geschäftsführer und Prokuristen bei uns iPads, aber auch mehr als Goodies, um Emails etwas komfortabler lesen/schreiben zu können als auf den iPhones.

Aber zunehmend werden die auch im operativen Bereich eingesetzt. Wir sind Messeveranstalter, auf Kundenterminen kann man den Kunden damit sehr schön die Hallenpläne sowie Standbauvorschläge präsentieren.

Auch zur Vor-Ort-Kundenbetreuung während der Messen werden die Dinger gerne benutzt, da hat man dann halt die komplette Kundenakte als pdf auf den Dingern.

Ausserdem führen wir gerade Salesforce.com als Cloud-CRM-Lösung ein, da sind so Tabs sicher auch sehr praktisch, wenn man unterwegs ist.

Eine Tochtergesellschaft von uns entwickelt Softwarelösungen für die Werbeartikelindustrie (Datenbanken, 3D-Produktdarstellungen etc), hier sind die Tabs auch für Kundenpräsentationen und auch Softwaretests im Einsatz.

HelGe
25.05.2011, 10:26
Wäre da nicht das LG-Pad mit der 3D-Kamera geeigneter? Gleicher Prozessor, mit 8,9" etwas handlicher v.a. für die Daumen und halt 3D Fotos und Videos.

31337
25.05.2011, 10:27
für die 3D-Geschichte wird eh ein Dienstleister benutzt, der das professionell macht. Ansonsten wird konzernweit Apple bei den Tabs präferiert.

31337
26.05.2011, 22:54
erster Nachtrag: hab noch keinen Videoplayer gefunden, der ein 720p-MKV (h.264) abspielt. Der Standard-Honeycomb-Player mag kein mkv, vplayer ruckelt wie sau, moboplayer spielt nach ein paar Sekunden Bedenkzeit zwar das Video ruckelfrei, dafür fehlt der Ton...

goemichel
27.05.2011, 07:23
Ich benutze den "mVideoPlayer". Spielt auch 1080p-mkv auf meinem Schlappi...

31337
27.05.2011, 23:16
Hmm auch damit bleibt mein mkv stumm... mal sehen, was für ein Tonformat da drinsteckt...

HelGe
30.05.2011, 11:40
Das Samsung 10.1 ist noch nicht hier, aber ich hatte das LG Optimus Pad zum Test. Damit gingen MKVs durch die Bank mit dem Stock-Player, keine Ahnung, ob der was LG-spezifisches ist, das 3.0 sah ziemlich unberührt aus. Vielleicht liegt es ja wirklich an deiner Audio-Datei.

31337
30.05.2011, 12:00
lol den Stock-Player hab ich gar nicht benutzt, hatte von 2.2 noch im Kopf, dass mkv eh nicht unterstützt wird...