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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TomTom gibt Polizei Tipps für Geschwindigkeitskontrollen



baustelle100a
27.04.2011, 20:19
AMSTERDAM (Dnews.de/J. Jehnen) - Die niederländische Polizei plant ihre Kontrollen offenbar anhand von Daten aus Navigationssystemen ahnungsloser Autofahrer.

Navigationssysteme, wie in diesem Fall vom niederländischen Hersteller TomTom, registrieren u.a. die Fahrweise der Autofahrer. Wird das Gerät an den Computer angeschlossen, beispielsweise für Updates, erhält der Nutzer eine Meldung. Darin wird gefragt, ob die gesammelten Daten an TomTom weitergeleitet werden dürfen, um "die Produkte von TomTom zu verbessern".

Gibt der Nutzer sein Einverständnis, werden die Daten an TomTom weitergeleitet. TomTom wiederum verkaufe die Daten über eine Zwischenfirma an die Polizei, berichtet die niederländische Zeitung AD. Die Polizei sucht dann anhand dieser Daten Orte für Geschwindigkeitskontrollen aus, an denen laut Navigationssystem besonders häufig zu schnell gefahren wurde.

'Hinterlistige Art und Weise'

Obwohl TomTom in seinen Datenschutzbestimmungen darüber informiert, dass diese Daten an Dritte weitergegeben werden können, werden wohl die Wenigsten vermuten, dass sich die Polizei dahinter verbirgt.

"Die Autofahrer wissen sicherlich nicht, dass sie selber die Polizei informieren", erklärte ein Sprecher des ANWB (niederländischer Verkehrsbund) der Zeitung, "Das darf nicht mehr auf diese hinterlistige Art und Weise geschehen."

Die niederländische Polizei ist da natürlich anderer Meinung: "Wir müssen die Technologie benutzen", erklärte ein Sprecher gegenüber nu.nl.

Ob eine ähnliche Praxis auch in Deutschland stattfindet, ist derzeit nicht bekannt. Ein TomTom Deutschland Sprecher erklärte gegenüber Dnews.de, dass er noch nichts derartiges gehört habe.
Quelle dnews
http://www.dnews.de/nachrichten/netzwelt/495274/tomtom-gibt-polizei-tipps-geschwindigkeitskontrollen.html

Ein Schelm...

Wenn unsere erst auf den Dreh kommen... ...nur wer steht dann vor den Schulen und Kindergärten, wenn alle Gemeinde-Sherrifs nur noch an den ...äh..."Zusatz-Maut-Stellen" stehen.

Und wenn Schäuble irgendwann auf den Trichter kommt, die Daten von TomTom nicht mehr anonymisiert übertragen zu lassen, sondern quasi Route und Geschwindigkeit verfolgt werden können... ... voller Briefkasten mit nachträglichen .... lieber nicht dran denken - die schöne Kohle...

Gruss Kerstin

Sasquatch
27.04.2011, 22:55
Einfach wie in Stuttgart an jede erdenkliche Ecke nen festen Blitzer und schon hat sich das Thema erledigt.

fireball
28.04.2011, 01:23
Einfach an die Limits halten, schon hat man kein Problem. Diese Rumheulerei geht mir echt auf den Zeiger :)

trespuntos
28.04.2011, 05:32
Gut das ich kein Tom Tom habe^^

Styrian
28.04.2011, 07:38
Freie Fahrt für freie Bürger...Revolution !!! Brennt TOMTOM nieder !!! :D:D:D: War mir irgendwie klar, daß die Fahrprofile von irgendwem "mißbraucht" werden. Schön langsam kann ich mir erklären, warum ein Bekannter von mir etwas paranoid ist...

Greetz, Styrian

Sasquatch
28.04.2011, 07:44
Einfach an die Limits halten, schon hat man kein Problem. Diese Rumheulerei geht mir echt auf den Zeiger :)

Oder so. +10 km/h geht eigentlich immer und das sollte auch reichen. Trotzdem dauert es normalerweise kaum 30 Sekunden bis von hinten einer kommt und sein Recht des Stärkeren einfordert...

Oh und ne ganz revolutionäre weitere Möglichkeit: sinnvolle und damit auch verständliche Tempolimits einführen.

Domer
28.04.2011, 07:59
Immer -1kmh bis zum Punkt in Flensburg und alles ist super. Dafür sollte es auch ne App geben.... :)

goemichel
28.04.2011, 10:08
Mein Navigon schreit alle 2 sek "Achtung!!", wenn ich mehr als 5 km/h zu schnell fahre...

Sasquatch
28.04.2011, 10:31
Schreit es ganz normal oder mit leichtem Akzent?

goemichel
28.04.2011, 10:52
...je nachdem, welche Sprachdatei man hat, geht auch Bully's Genöle...;)

prenz
28.04.2011, 12:10
Nette Idee von TomTom, den "Datenrestmüll" weiterzuverhökern.
Ich fange Sätze ungerne mit "Früher war alles besser" an, aber hier muß es sein: Es gab mal Zeiten, wo die Polizei aus eigener Erfahrung wußte, was auf den Straßen so los ist, und diese Informationen nicht von externen Dienstleistern einkaufen mußte...


nur wer steht dann vor den Schulen und Kindergärten
Aus meiner Sicht: Dieselben, die auch jetzt schon kontrollieren, nämlich keiner. Aber das mag regional unterschiedlich sein.

BergH
28.04.2011, 13:04
tach auch !

Endgeiles Geschäftsmodel:
10
- Erst warnen wir vor Blitzern.
- Dann wird andrswo zu schnell gefahren, das sagen wir unsern blau/silbernen Freunden.
- Dann verkaufen wir updates
- Darin warnen wir vor den neuen Blitzern
- Goto 10


Warum fallen mir solche sachen nicht ein ? :gruebel:

baustelle100a
29.04.2011, 00:06
Und jetzt Teil 2 der Geschichte:


Die Zeitung "Allgemeen Dagblad" aus den Niederlanden hat einen Bericht veröffentlicht, der davon berichtet, dass die Polizei Daten der Navigationsgeräte "Tom-Tom" dazu nutzt, Radarfallen dort aufzustellen, wo Autofahrer laut den "Tom-Tom"-Daten zu schnell fahren.

Allerdings soll das nicht im Sinne "Tom-Toms" gewesen sein. Der Hersteller sammelt Daten, die die Navigationsgerätenutzer der Firma übermitteln und überlässt diese auch zur Auswertung den nationalen Regierungen. So will "Tom-Tom" zum Beispiel zur Erforschung des Verkehrsverhaltens beitragen.

Jetzt hat "Tom-Tom" eine Presseerklärung herausgegeben, dass die Auswertung der Daten durch die Polizei allerdings nicht im Sinne des Herstellers gewesen sei. "Tom-Tom" erklärt weiterhin, dass die Polizei zudem keine Fahrerprofile einzelner Personen aus den Daten rekonstruieren kann.

Na toll, was bitte will die Regierung nun mit meinen Daten?

Irgendwo bei der Installation bin ich mal sowas gefragt worden wie:
Ob ich damit einverstanden bin, ob meine Daten zur Verbesserung von irgendwas übertragen werden dürfen oder so. - NEIN, ganz sicher nicht.

Ich bin nicht gefragt worden, ob ich damit einverstanden bin, dass meine Daten und alles was ich sonst von mir gebe, für "nationale Interessen" aka "Anlegen eines persönlichen Straßenblitzer-Stress-Parcours" oder aka "Anlegen des Profils eines potentiellen Langsamfahrers und damit dringend staatsgefährdend handelnd durch Behinderung des Verkehrs- und Wirtschaftsaufkommens..." genutzt werden könen.

In Zukunft erscheint dann bei der Installation folgendes:
"Wir weisen Sie darauf hin, dass alles, was Sie ab der Installation und Inbetriebnahme von sich preisgeben, zeitlich unbegrenzt und nach unserem Ernessen gegen Sie verwendet werden kann. Widerstand ist zwecklos.":D

Na dann...

Gruss Kerstin

BergH
30.04.2011, 14:50
tach auch !
Na ja , in gute Qualy sehen, wo sich Verkehrströme bewegen, kann bei der
Verkehrs/Strassennetzplanung durchaus helfen.
Anonymisiert ist imho auch nichts dagegen zu sagen.
Daß natürlich die Polizei das dann auch auswertet finde ich irgendwie clever.
Selbst anonymisiert haben sie voll etwas davon.

Wo wird am meisten gerast, da blitzen wir.
Nicht im Sinne des Erfinders (ToMTom), aber
irgendwie clever.

Kerstins Datenschutzbedenken teile ich allerdings auch.
Mein Daten gehören mir und nicht dem Staat.
UND WER JETZT SAGT ICH BIN DER STAAT KANN MICH MAL.
[SCNR]

prenz
30.04.2011, 15:38
Ich persönlich habe immer noch Probleme zu sehen, warum TomTom hier der Prügelknabe ist. Die stellen - mit Einverständnis der jeweiligen Einzeluser(!) - statische Verkehrsflußanalysen mit Durchschnittsgeschwindigkeiten bereit. Wie die meisten anderen Dinge kann man auch diese Daten zu "guten" (=Straßenplanung) oder "schlechten" (=Radarfallenoptimierung) Zwecken verwenden; in der Regel ist das aber nicht mehr das Problem des Verkäufers. Wenn ich mit einem Hammer meinem Nachbarn die Rübe neu designe, schimpft doch auch keiner auf den Baumarkt, der mir den Mottek verkauft hat.

Was ich allerdings problematisch finde: die NL-Polizei wählt die Blitzerstellen ganz klar nach Einnahmepotential aus. Wenn das allerdings die Maxime für polizeiliches Eingreifen ist, und nicht die tatsächliche Gefahrenlage, dann hat das schon einen faden Beigeschmack.

Was man aber als Lehre aus dem allen mitnehmen sollte: Der beste Datenschutz ist immer noch Datenvermeidung; eine Strategie, die in Zukunft auch sicherlich der ein oder andere TomTom-User in Betracht ziehen wird. Man kann in dem Moment, in dem die Daten erfasst werden, nie wissen, was damit noch alles zu machen ist - sei es nun Bewegungsprofile vom Navi, vom Mobiltelefon (nicht nur von iPhones...), die Facebook-Daten, die Browser-Cookies, oder eben auch die "großen Knaller" wie Vorratsdaten oder Zensus...

Berfet
30.04.2011, 15:44
Was ich allerdings problematisch finde: die NL-Polizei wählt die Blitzerstellen ganz klar nach Einnahmepotential aus. Wenn das allerdings die Maxime für polizeiliches Eingreifen ist, und nicht die tatsächliche Gefahrenlage, dann hat das schon einen faden Beigeschmack.
Und nicht nur die Niederländische Polizei, als wenn die Deutsche besser wäre.

baustelle100a
30.04.2011, 16:28
Ich persönlich habe immer noch Probleme zu sehen, warum TomTom hier der Prügelknabe ist. Die stellen - mit Einverständnis der jeweiligen Einzeluser(!) - statische Verkehrsflußanalysen mit Durchschnittsgeschwindigkeiten bereit. ...

Eben nicht mit Einverständnis des Users. Die Nutzer werden nur gefragt, ob sie zur Weiterentwicklung und Verbesserung des Produktes beitragen wollen. TomTom sagt ihnen nicht, dass sie die Daten national weiter "verwenden lassen."

Ich denk mal, wenn bei der Installation stehen würde:
"Sind Sie damit einverstanden, dass ihre Daten zur Verbesserung unserer Produkte genutzt und weitergegeben werden? Sind Sie weiter damit einverstanden, dass die von ihnen erhobenen Daten (anonymisiert) für die Auswertung von Verkehrsfluss-Analysen durch die nationalen Organe wie z.B. die Polizei verwendet werden?"

Die Zustimmungsbereitschaft der Nutzer wäre um einiges geringer, da die Erwähnung an eine (egal welche) nationale Verwendung viele Nutzer an die von Schäubles und Co. betriebene Datenspeicherung erinnert bzw. eine solche assoziiert.

Also hält TomTom mehr oder weniger hinterm Berg, was die Verwendung der Daten angeht - und nutzt dann die Zustimmung als eine Art Freibrief. Und ja, das muss sich TomTom vorwerfen lassen und die Prügel einstecken.

Gruss Kerstin

prenz
30.04.2011, 19:11
Und nicht nur die Niederländische Polizei, als wenn die Deutsche besser wäre.
Vermute ich zwar auch, aber dazu habe ich keine belastbaren Quellen. Daher hatte ich mich auf die belegbare Ausgangsnachricht beschränkt.


Eben nicht mit Einverständnis des Users
Ok, das hatte ich anders verstanden. Ich ging eigentlich davon aus, daß diese Daten in Zusammenhang mit "HD Traffic" anfallen und dabei live auf TomToms Servern landen - und da muß es eine entsprechende Nutzungserlaubnis geben, da diese Daten ja schon im Normalbetrieb aufbereitet an andere weitergegeben werden.
Ich habe meine Zweifel daran, daß die Navis das im stand-alone-Betrieb alles aufsammeln und selber in eine Datenbank puffern. Nicht nur, daß diese Daten einen beachtlichen Umfang haben dürften, sondern auch, daß zwischen einzelnen Update-Vorgängen längere Zeit liegen kann (ich persönlich bin Navigon-Benutzer, und wenn ich einmal pro Jahr ein Update fahre, ist das schon viel...).

W-mute
01.05.2011, 00:37
Ich verstehe immer noch nicht das Problem. Die Daten sind anonymisiert. Wer nicht zu schnell fährt hat nix zu befürchten.
Dass die Polizei die Radarfallen dort aufstellt, wo am meisten Einkommen zu erwarten ist, hat auch nichts mit Tomtom zu tun. Das würden die auch so tun, Tomtom hat es nur ein wenig erleichtert.

Also: Wo ist das Problem?

Berfet
01.05.2011, 06:57
Dass die Polizei die Radarfallen dort aufstellt, wo am meisten Einkommen zu erwarten ist, hat auch nichts mit Tomtom zu tun.
Das war auch von mir so gemeint, denn letztens einen Bericht gesehen wo der Vergleich mit Blitzern und Unfallschwerpunkten gemacht wurde und nur 3 von 10 Übereinstimmungen waren , es ging nur ums Geld verdienen.

Sasquatch
01.05.2011, 10:54
Jetzt fehlt nur noch die Beantwortung der Frage warum wo welche Begrenzung aufgestellt wird...

Ich wohne im Augenblick in einer Spielstrasse, d.h. eigentlich Schrittgeschwindigkeit und werde als Erwachsener schon fast einmal täglich halb umgenietet. Da fände ich sogar eine Selbstschußanlage angemessen. Komisch, hierher kommen die Bullen nie und bleiben mal für ein Stündchen.

Berfet
01.05.2011, 12:43
Dann müssten sie ja was tun!:D:unschuldig:

BergH
02.05.2011, 15:51
tach auch !

ich wohne in einer "Spielstrasse" und vor kurzem komme ich um die Ecke (Ich fahre da aus Prinzip langsam; nicht 4-7 km/h)
und die Balu/Silbernen machten Kontrolle und haben alle Muttis,
die ihre Blagen am Kindergarten abgegeben haben hoch genommen.
(Das sind die, die am schnellsten fahren, wenn ihre Blagen in Sicherheit sind.)

Es war mir ein innerer "BundesParteitag". :]


Ich bleine auch bei meiner Meinung.
TomTom und die NL Polizei sind nicht doof und
man sollte seine Daten schützen und so wenig wie möglich preisgeben.

Siehe auch
Sony macht nix ohne DRM,
aber die Userdaten sind nicht (nur unzureichend) geschützt.
Man sollte Sony Verantwortliche Manager lynchen. :] <-- Ironie

Eckhaard
03.05.2011, 07:22
und die Balu/Silbernen machten Kontrolle und haben alle Muttis,
die ihre Blagen am Kindergarten abgegeben haben hoch genommen.
(Das sind die, die am schnellsten fahren, wenn ihre Blagen in Sicherheit sind.)Landstraße, Ortschaft und Wohngebiet, immer Tempo 70. Sich dann noch beschweren wenn Autos auf der Straße parken, weil da kommt man ja so schlecht vorbei. Aber die Weiber fahren ja auch deutlich besser als ich, die können sogar noch ihre dringenden Telefonate während der Fahrt machen und Fressen. Und ich bin übrigens ein Raser, weil ich erstens BMW fahre und zweitens dort wo keine Kinder rumlaufen auch schneller als 70 bin.